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What the F***?
Ich hätte niemals gedacht, dass ich einen Beitrag mit diesen Worten beginnen würden, aber trotzdem gleich nochmal: WHAT THE F***! Mein Leben steht auf dem Kopf. Die ganze Welt steht auf dem Kopf und niemand weiß so wirklich, wie lange das noch andauern wird. Deshalb kann ich nur immer wieder betonen, wie dankbar ich dafür bin, in Deutschland zu wohnen und das ganze Geschehen in einem „sicheren“ Umfeld auszusitzen. Doch so sympathisch das Wort „aussitzen“ auch klingen mag, es verbergen sich dennoch einige Fallen dahinter. An jeder Ecke ploppen Memes auf, beispielsweise darüber, dass wir zunehmen, oder wie unsere Nägel und Haare nach der Quaratäne wohl aussehen werden (nämlich scheiße). Ich lache darüber. Vieles im Leben muss man auch einfach mit Humor nehmen. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich trotzdem offen zugeben, dass ich mir langsam ernste Sorgen darüber mache, wie mein mentaler und körperlicher Zustand nach der Quarantäne sein wird. 😑
Ich möchte betonen, dass es jedem selbst überlassen ist, wie er mit dieser Ausnahmesituation umgehen will, und dass das Leben mit ein paar Pfündchen mehr am Ende der #stayathome-Auszeit auch nicht das Ende der Welt ist! Da gibt es momentan wirklich andere Probleme, die schwerer in der Waagschale liegen. Dennoch möchte ich mir physisch und psychisch Gutes tun und meinen Alltag wieder in Balance bringen. Mehr dazu aber gleich.
Warum mache ich mir eigentlich solche Sorgen?
Als Model bin ich natürlich auf meine persönliche Bewegungsfreiheit angewiesen. Da diese jedoch gerade – für uns alle – immens eingeschränkt ist, wurden alle Jobs gecancelt. Und auch aus meinen geliebten Tagen in der trèsCLICK-Redaktion wurde einsames Homeoffice. Ich pendele zwischen meinem Bett, Küchentisch und Sofa, so wie die meisten von uns. Gate-Sprints am Flughafen weichen Spaziergängen zum Kühlschrank. Vielen Gängen zum Kühlschrank, zu vielen. 😬Also habe ich jetzt auch noch das letztes Bisschen meiner sowieso schon semi-stabilen Alltagsroutine verloren und bin zum motivationslosen Couch-Potatoe mutiert, der die Netflix Vorschläge bereits auswendig kennt. Klar, diese Situation schenkt uns auch endlich mal Zeit, die wir sonst nicht haben und uns immer wünschen, aber sich einfach mal gehen zu lassen tut auch nur bis zu einem gewissen Punkt gut.
Die Quarantäne-Situation wird, und das merke ich gerade immer deutlicher, langsam zum Endgegner meiner Selbstwahrnehmung und meiner Selbstliebe. Dabei ist Bodylove ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, meiner Arbeit und – sind wir doch mal ehrlich – auch irgendwie mein Aushängeschild. Ich möchte auf mich und meinen Körper acht geben, mich in meinem Wesen und körperlich akzeptieren und auf meine Körpersignale zu hören. Ebenso, mich regelmäßig liebevoll aber bestimmt zu reflektieren.
Dazu gehört auch, an einem gewissen Punkt NEIN zu sagen und mich vor ungesundem Essverhalten zu schützen – sich halbwegs gesund zu ernähren ist eben nicht nur etwas, das sich auf das Äußere auswirkt, sondern auch für die seelische und körperliche Gesundheit, welche wiederum die Basis für ein stabiles Immunsystem sind. 🙏 Dieses persönliche und individuelle Gleichgewicht zu halten, hat bis vor Kurzem in meinem „normalen“ und durchgetakteten Leben super funktioniert. Und weil das gerade auf der Kippe steht, würde ich sagen:
Arschbacken zusammenkneifen und Eigenverantwortung übernehmen! Wollt ihr zusammen mit mir das Beste aus dem aktuellen Chaos rausholen? Let’s do it!
Hier kommen meine 9 Routine-Lifehacks
1. Setzt euch feste Schlafenszeiten
Ausschlafen bis 11 Uhr und um 3 Uhr nachts ins Bett? War die ersten Tage daheim mal eine richtig nice Sache. Ich habe eine Netflix-Doku nach der anderen gesuchtet und mir das Lümmel-Leben in vollen Zügen gegönnt. Nur darf das kein Dauerzustand für die nächsten Wochen sein. Es fühlt sich viel gesünder für mich an, morgens um 7:30 aufzustehen und abends gegen 22/23 Uhr ins Bett zu wandern. Strukturen beibehalten ist wichtig, um dem Gehirn das Gefühl zu geben, in einer halbwegs kontrollierbaren Situation zu stecken. Das gilt auch für Tage, an denen ich frei habe! Genervt von meinem Wecker bin ich trotzdem jeden Morgen. 😬
2. Macht euer Bett
„Wenn Sie die Welt verändern wollen, müssen Sie damit anfangen, Ihr Bett zu machen.“ Der Spruch stammt von Admiral William H. McRaven, einem ehemaligem Navy-Seal und ich stimme ihm zu. 🙌🏼
Für McRaven ist die morgendliche Routine ein feste Ankerpunkt in seinem Leben. „Es wird Ihnen ein kleines Gefühl von Stolz geben, und es wird Sie ermutigen, auch alle nachfolgenden Aufgaben zu bewältigen.“ Yes to the yes to the yes! Und sind wir ehrlich, ein gemachtes Bett sieht viel zu schön aus, um sich gleich wieder darin zu verkriechen.
3. Esst zu geregelten Uhrzeiten
Ich hatte sowas von die Kontrolle über meinen Essens-Rhythmus verloren: Frühstück um 12:30 mit meinen liebsten Käserezepten, 15 Uhr die zweite Runde, Schoko-Snacks zwischendurch, hier und da noch einen Joghurt und abends ein großes Dinner. That’s too much und ließ mich unwohl fühlen.
Also: Zettel an den Kühlschrank mit einem liebevollen Reminder, auf mein Bauchgefühl zu hören. Habe ich tatsächlich Hunger oder esse ich nur aus Langeweile? Jetzt habe ich mir feste Essenszeiten vorgenommen: Um 9 Uhr ein kleines Frühstück, meistens gibt es ein leckeres Müsli mit Früchten, Beeren und Hafermilch. Mittagessen um 13 Uhr. Hier koche ich, worauf ich Lust habe. Zwischendurch schnipple ich mir einen Obst- und Gemüseteller. Zu Abend esse ich um 18 Uhr – und dann gerne auch mal auf der Couch mit einem gutem Film. Ein bisschen Gönnung muss bleiben. 😉
4. Do your selfcare, Baby
Frische Blumen stehen auf meinem Tisch, die Wohnung ist blitzeblank. Now it’s time for me-time. Ich nutzte die Quarantäne bisher, um Haut und Haaren Erholungszeit zu geben und das fühlte sich klasse an. Ungeschminkt und Dutt, fertig. Nur hatte ich auch schnell den Punk erreicht, an dem ich die Person im Spiegel nicht mehr wirklich erkannt habe. Selfcare kann also auch bedeuten, sich morgens ein schönes Alltags-Makeup zu gönnen, die Haare zu föhnen und vielleicht sogar mal eine „richtige“ Hose anzuziehen. Hab ich bisher auch noch nicht geschafft. Vielleicht morgen – die Hoffnung stirbt zuletzt, haha.
5. Sinnvolle Beschäftigungen suchen
Wann habt ihr das letzte mal die Küchenschränke aussortiert, ausgewaschen und ein neues System angelegt? Alle Schuhe geputzt? Ein Puzzle mit 10.000 Elementen bezwungen? Richtig, genau für solche Dinge haben wir jetzt die Zeit und glaubt mir, es fühlt sich gigantisch an, all diese Kleinigkeiten anzugehen. Ich höre außerdem Podcasts, bepflanze meinen Balkon, lese Bücher, etc. Feels good! Try it.
6. Get some fresh air!
GANZ WICHTIG! Natürlich sollten wir die meiste Zeit daheim bleiben und soziale Kontakte vermeiden. #Stayathome wurde für uns alle zu einer unfreiwilligen Challenge, aus der wir probieren, das Beste zu machen. Selbst in einem Schloss würde uns irgendwann die Decke auf den Kopf fallen.
Deshalb: Geht täglich mindestens 30 Minuten raus an die frische Luft und bewegt euch. Ärzte empfehlen, dass man im Schnitt etwa 10.000 Schritte am Tag zurücklegen sollte. Schaut mal nach, welche Strecke in eurem direkten Umfeld dafür in Frage käme. Vielleicht ist das auch die perfekte Gelegenheit, um die Stadt, in der ihr lebt, mal von einer anderen Seite kennenzulernen und Fleckchen in der Natur zu finden, die euch bisher unbekannt waren.
Atmet an der frischen Luft tief durch, tankt Sonne und lasst die Seele für einen kurzen Moment baumeln. Achtet dabei natürlich trotzdem auf die Distanz zu anderen Spaziergängern.
7. Macht eure Wohnung zum Home-Gym
Die Gyms haben geschlossen. Was für eine schöne Ausrede für mich, um keinen Sport zu machen. Nichts da! Sport ist Mord, ja, aber das Gefühl danach ist unbezahlbar. Nichts fühlt sich so gut an wie ein erfolgreiches Workout und ein Mini-Muskelkater die nächsten Tage als Beweis dafür.
Danke an dieser Stelle vor allem an die vielen Trainier, die ihre Workouts jetzt – teilweise kostenfrei – und über Instagram und CO. zur Verfügung stellen! Ihr seid die Besten! 😊
Zur Zeit überwinde ich mich also 3x die Woche, mein Wohnzimmer in ein kleines Gym zu verwandeln. Dabei brauche ich nur mich und mein iPhone, denn die meisten Personaltrainer waren clever und haben bedacht, dass viele von uns kein eigenes Gym-Equipment daheim besitzen.
Empfehlen kann ich euch die daily Workouts von „heimworkout„, „21 Minuten“ und „fit mit Marcus„.
🙌🏼
8. Kauft smart ein
Normalweiße gehe ich täglich Kleinigkeiten einkaufen und schaue, worauf ich Lust habe und ob ich die kommenden Tage überhaupt daheim bin. Diese Routine ist mir weggebrochen. Deswegen hatte ich mir zunächst natürlich viel Pasta, Reis und Tomatensauce gekauft und schnell gemerkt, wie doof das war. Ich benötige Abwechslung und frische Zutaten! Einkaufen ist weiterhin erlaubt, nur täglich muss es in diesen Zeiten nun wirklich nicht sein. Überlegt euch gut, was ihr für die nächsten Tage daheim benötigt, plant ein bisschen vor und macht einen großen Bogen um die Süßigkeitenabteilung. Ja, ich habe es ausgesprochen. Was nicht daheim rumliegt, wird auch nicht vernascht. Backt eine leckeres Bananenbrot, wenn euch der Heißhunger überkommt.
Zur Zeit probiere ich übrigens ein neues Kochbuch aus und entdecke neue Rezepte für mich. Viele Curry-Varianten mit frischem Gemüse – so werde ich auch den Reis wieder los!
9. Räumt auf – vor allem eure Gedanken
Ein gesunder Körper beginnt mit einem gesunden Kopf. Passt auf euch und euere Gedanken auf. Reduziert den Konsum negativer Nachrichten und lest stattdessen gute Bücher. Fragt euer Umfeld, welches Buch es in letzter Zeit inspiriert hat und gönnt euch täglich eine Dance-Session mit lauter Musik in eurem Wohnzimmer. Und wie wäre es mit Meditation? Jetzt ist die perfekte Zeit, solche Dinge auszuprobieren und vielleicht als festen Bestandteil in eurem Leben zu integrieren.
And REPEAT!
Ich habe diese Routine-Lifehacks für mich seit 7 Tagen in meine Quarantäne integriert und es fühlt sich tatsächlich alles etwas besser an. Ich hoffe, es motiviert euch, auf euch Acht zu geben und weiterhin in einem guten Verhältnis zu euch selbst und eurem Körper zu stehen. Falls ihr auch wie ich manchmal ins Schwanken kommt, seid bloß nicht zu hart mit euch. Es ist auch völlig okay und mehr als nur verständlich, in diesen extremen Zeiten ein wenig die Zügel zu lockern. Denkt nur daran, dass wir jeden Moment die Kontrolle und das Gleichgewicht zurückerobern können! Lasst euch nicht ärgern und bleibt positiv, damit wir bald wieder unseren gewohnten Lebensstil zurück haben. Einige der Lifehacks werde ich definitiv auch in mein Leben nach der Quarantäne mitnehmen.
x Fine