Krebserregende Chemikalien in Anti-Pickel Produkten?
Dieses Gerücht macht sicherlich nicht nur uns nervös. Denn von einem Pickel ist so gut wie jeder mal betroffen und meist greift man dann auf die zuverlässigen Anti-Akne Produkte zurück. Aber was ist, wenn genau diese einem nicht nur helfen, den Pickel loszuwerden – sondern ganz nebenbei auch das Risiko auf Krebs steigern?
Wir haben die Expertin Sarah Bechstein Fachärztin für Dermatologie & Venerologie & Co-Founder von FORMEL Skin dazu befragt.
Dr. med. Sarah Bechstein
Die chemische Verbindung, die alle so nervös macht ist Benzol. Ist sie wirklich so gefährlich wie alle sagen?
Benzol wird in der Europäischen Union als krebserregend eingestuft; insbesondere, da es Leukämie und andere Störungen des Blutes verursachen kann. Der Kontakt mit Benzol kann auch zu kurzfristigen Effekten wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Atemwegsirritationen führen.
Wenn Benzol solche Gefahren birgt, wieso ist es in Kosmetik Produkten zu finden?
Benzol ist eigentlich nicht mehr in Kosmetika zugelassen und landet dort nur aufgrund von sogenannten Verunreinigungen.
Wie vermeide ich den Kontakt mit Benzol?
Zunächst ist es wichtig, die Inhaltsstoffe von Kosmetikprodukten sorgfältig zu prüfen. Die Schwierigkeit besteht hier allerdings darin, dass Benzol
in der Regel nicht direkt als Inhaltsstoff aufgeführt wird, sondern als Verunreinigung in anderen Substanzen enthalten sein kann. Insbesondere Produkte, die Erdöldestillate wie zum Beispiel einige Mineralöle enthalten, können – meist in geringen Mengen – mit Benzol verunreinigt sein.
Benzol ist übrigens nicht zu verwechseln mit Natriumbenzoat, welches häufig in Kosmetikprodukten, aber auch in Getränken und Lebensmitteln als Konservierungsstoff eingesetzt wird.Aufgrund der ähnlich klingenden Namen werden die Chemikalien häufig verwechselt. Benzol gilt als krebserregend, wohingegen Natriumbenzoat weit verbreitet ist und innerhalb der zugelassenen Grenzen als sicher angesehen wird.
Wie kann ich sicherstellen, dass meine Pflegeroutine frei von mit Benzol verunreinigten Substanzen ist?
Es empfiehlt sich folgende Schritte zu befolgen:
- Produkte von vertrauenswürdigen Marken wählen
Wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet am besten ausschließlich Produkte von Herstellern, die Transparenz bezüglich ihrer Inhaltsstoffe und Produktionsprozesse schaffen. - An zertifizierte Produkte halten
Ein weiterer Anhaltspunkt sind Auszeichnungen und Zertifikate von anerkannten Organisationen wie TÜV , Stiftung Warentest oder die Deutsche Dermatologische Gesellschaft. - Informiert bleiben
Es lohnt sich, Empfehlungen von Gesundheitsorganisationen und Fachverbänden für Dermatologie bezüglich sicherer Kosmetikprodukte zu recherchieren – diese nehmen Hautgesundheit sehr ernst und empfehlen nur Produkte und Inhaltsstoffe, die wissenschaftlich erwiesen unbedenklich sind.
Die Worte von Dr. med. Sarah Bechstein haben hoffentlich nicht nur uns sondern auch euch beruhigt. Mit etwas Research und Achtsamkeit kann man die krebserregenden Anti-Pickel Produkte gut umgehen.
Fazit: Augen auf beim Kosmetik-Kauf!