+++ Es folgen Spoiler zu „Bad Vegan“ +++
Naaa, wen hat die neueste True-Crime-Obsession auch schon gepackt? Wir reden natürlich von „Bad Vegan: Berühmt und betrogen“. Ein brandheißer neuer Betrüger-Epos auf Netflix, der hier gerade das ganze Netz zum Brennen bringt. Jep, nach dem Tinder-Schwindler, der Verfilmung von Anna Delveys Story („Inventing Anna“), sind nun Sarma Melngailis und ihre verrückte Geschichte in aller Munde.
Dabei fing die Sache für die Vegan-Köchin eigentlich märchenhaft an. 2004 gründete sie ihr veganes Restaurant „Pure Food And Wine“, das mega durch die Decke ging und quasi über Nacht zu DEM Hotspot in New York wurde. Stars wie Owen Wilson, Gisele Bündchen und Co. rannten ihr die Bude ein. Doch dann lernte sie 2011 auf Twitter einen Mann namens Shane Fox kennen, hinter dem in Wirklichkeit der Betrüger Anthony Strangis steckte. So, und irgendwie schaffte dieser Kerl es, die Geschäftsfrau so zu umgarnen, dass sie ihm bereitwillig Geld überwies. Insgesamt waren es so an die 2 Millionen Dollar. Sein Versprechen: Er könne Sarma, ihren Hund und natürlich ihr Imperium unsterblich machen. Das Gegenteil passierte.
Denn Sarma zwackte das Geld von ihrem eigenen Unternehmen ab… was dazu führte, dass sie ihre Angestellten nicht mehr bezahlen konnte und die Investoren ihren Anteil nicht bekamen. Schließlich flüchtete sie mit Fox (mittlerweile sogar verheiratet) vor der Polizei… bis der Hunger die Zwei offensichtlich leichtsinnig werden ließ. Denn ausgerechnet eine Pizza, die Fox mit seinem richtigen Namen bezahlte, konnte die beiden überführen.
Es klingt wie ein Roman, ja. Ist aber genau so passiert. Kein Wunder also, dass sich Produzent Chris Smith (er steckte unter anderem auch hinter „Tiger King“) der Sache in vier Folgen für Netflix annahm. Und wie gesagt, die Doku (sofort in den Top 10 der TV Shows) ging direkt nach Start durch die Decke – und wird seither hitzig im Netz diskutiert. Oder auch auseinandergenommen. Wobei viele Sarma ihre Story nicht ganz abnehmen. „Die Hälfte ihrer Geschichte geht nicht einmal wirklich auf…“, so ein Kommentar. „Sie hätten die Serie ‚Bad Liar‘ nennen sollen. Ein Wirtschaftsabschluss und ein Job an der Wall Street, aber sie will uns glauben lassen, dass sie das Opfer war, nichts vom Geld wusste und er allein Schuld an allem war“, twitterte eine andere Userin.
“Bad Vegan” literally saw “Tinder Swindler” and said hold my beer rookie. #BadVegan pic.twitter.com/jjCt9kF6UD
— Dr Dot Em (@Calhoun_County_) March 16, 2022
https://twitter.com/jordsolc/status/1504078822030946305?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1504078822030946305%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.watson.ch%2Fleben%2Ffilme20und20serien%2F794914303-die-reaktionen-zur-true-crime-doku-bad-vegan-von-netflix
So we watched this woman play victim while putting her family, employees, & dog though hell only to find out that she is still talking to this motherfucker!!?? I have no words #BadVegan pic.twitter.com/qqWmYUQcLD
— Sti-ven (@SWDSAYS) March 17, 2022
https://twitter.com/latinchyck/status/1504238047902195717
They should have called this "Bad Liar". A whole economics degree + worked on Wall Street but she wants us to believe she was this victim who knew nothing about the money and it was ALL HIM mxm 🙄#BadVegan #badvegannetflix #badliar #perhapsdrugs pic.twitter.com/oKq6GUNEcl
— Palesa Tsele🇿🇦🇿🇦 (@Palliewale) March 16, 2022
If you thought the Tinder Swindler was ridiculous, wait until you watch #badvegan… And half her story doesn't really add up…
— showbingers (@Ssmova) March 16, 2022
Watching #BadVegan. There is no way this woman graduated from Wharton, ran a multi million $ business in NYC and is as fucking stupid and clueless as she's trying to make out. I'm not buying it. She's a bad liar, not a bad vegan.
— Cece Williams 🇺🇦 (@CherieWilliams) March 17, 2022
I am usually on the side of the victim, but the fact that she still doesn't take any accountability for the lives she destroyed of the people working for her and still talking to that idiot…. Damn! I am out…. #BadVegan #badvegannetflix pic.twitter.com/PogX5C2DYQ
— Oana Irina Lal (@oanairinalal) March 16, 2022
Eine weitere Userin schrieb jedoch: „Nennt Mädchen dumm oder einfach oder wie ihr wollt, aber Dokumentationen wie ‚Tinder -Schwindler‘ und ‚Bad Vegan‘ zeigen genau, wie oft Männer gaslighten – mental missbrauchen, manipulieren und so verängstigen, dass sie alles machen würden für Liebe und Glück.“ Und ja, genau diesen Punkt darf man eben auch nicht außer Acht lassen. Wir sprechen hier in solchen Fällen von gezielter Manipulation. Und es ist einfach zu judgen, ohne selbst mal in so einer manipulativen Beziehung gesteckt zu haben. Obwohl man natürlich trotzdem nicht anders kann, als sich an der ein oder anderen Stelle in der Serie zu fragen, warum sie nicht versucht hat „auszusteigen“, sich zu befreien…
Worin sich die meisten Stimmen im Netz übrigens aber sind, ist das Gefühl, dass die Story nicht ganz auserzählt ist. Dass da noch Dinge nicht beleuchtet wurden. Und Fragen offen bleiben. Vor allem auch was Anthony Strangis angeht, über dessen Hintergrund man nur wenig erfährt. Mag Taktik gewesen sein, aber who knows. Fakt ist: Ihr müsst euch die Doku unbedingt mal reinziehen, alleine schon, um mitreden zu können. 😉
Hier kommt der Trailer zu „Bad Vegan“: