Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, ob ihr „Body Checking“ betreibt? Klar, schauen die meisten von uns täglich mehrfach in den Spiegel, um unser Erscheinungsbild zu begutachten. Wir checken unser Gesicht, unser Make-up, die Frisur, das Outfit und oft gibt’s noch schnell eine IG-Story oben drauf. Das optische Checking-Verhalten gehört bei den jüngeren Generationen schon fast zum täglichen Leben dazu und gilt als „normal“.
Doch wann ist der Punkt erreicht, an dem sich das körperbezogene Kontroll-Verhalten zu stark intensiviert hat? Es zu einem ernstzunehmenden Problem im Verhaltensmuster geworden ist und als ungesund, zwanghaft und gefährlich für die Psyche eingestuft wird? 🤯
Wie ihr euch denken könnt, ist „Body Checking“ ein seeeeeehr intensives Thema, das unbewusst immer mehr Aufmerksamkeit bei jungen Frauen und Männern bekommt und auf das wir, mit Achtsamkeit bei uns selbst und unserem Umfeld, reagieren sollten.
Also ihr Lieben, Frage vorweg: Wer von euch hat sich selbst oder eine*n Freund*innen schon regelmäßig beim Scanning des Körpers erwischt? Falls ihr euch Gedanken oder Sorgen darüber macht und mehr über die Ursache und Gefahr dabei wissen wollt, dann ist dieser Artikel genau der richtige für euch.
Vorher noch die good news: Aus „Body Scanning“ kann man ausbrechen und so geht’s:👇
Aber zuerst: Wie äußert sich „Body Checking“?
„Body Checking“ ist ein weit verbreitetes Phänomen, das besonders häufig unter jungen Frauen, aber auch immer mehr bei jungen Männern auftritt und häufig ein Symptom oder die Vorstufe einer Essstörung darstellen kann. Das körperbezogene Kontrollverhalten beinhaltet eine kritische, meist ritualisierte Überprüfung des eigenen Körpers in Bezug auf Form, Figur und Gewicht und äußert sich beispielsweise durch häufiges Betrachten des eigenen Spiegelbildes, ständiges Dokumentieren des Körpers (Foto & Film), regelmäßiges Wiegen sowie das Abmessen oder Abtasten von Körperteilen.
Auch das Einholen von Bestätigung bei anderen Personen über die eigene Figur und der Körpervergleich mit anderen Personen stellen Formen des „Body Checkings“ dar und führen letztendlich in einen negativen Gedankenstrudel und zu einer schlechten Körperwahrnehmung. Im Endeffekt beeinflusst dieses Verhalten das ganze Leben und hält uns davon ab, das Beste aus uns hervorzubringen und in einer gesunden Balance zu leben.
Auch ich habe jahrelang ungesundes „Body Checking“, gekoppelt mit einer Essstörung betrieben. Doch nicht nur das, ich war mir über den zwanghaften Vorgang nicht bewusst. Ich war der typische Generation-Y-Teenager: Ich fand mich nicht „schön“ genug und habe meinen Körper von morgens bis abends mit massivem Druck abgescanned. Zweimal täglich bin ich auf die Waage gestiegen, habe Buch über mein Gewicht geführt und meinen Körper ständig mit anderen verglichen. Ich hatte eine emotional bedingte Essstörung und war überfokussiert auf meinen Körper, anstelle nach den wirklichen Ursachen zu suchen.
Übertriebenes „Body Scanning“ hat die ungesunde Lebenssituation stark gefördert und definitiv nicht geholfen, eine gesunde Beziehung zu mir, meinem ständig diskutierenden Geist und meinem Körper zu leben. Trotzdem bin ich dankbar für diese Erfahrung, denn nur dadurch konnte ich verstehen, worin mein wirklicher Mangel lag, mich darauf konzentrieren und in meinen Heilungsprozess eintreten.
Das Ergebnis: Ich liebe mich von Kopf bis Fuß, arbeite erfolgreich als Curvy-Model und geb‘ einen **** darauf, was andere über mich oder meinen Körper denken. Das Gefühl kann ich euch wärmstens empfehlen. 🙏
So durchbrichst du in 3. Steps das „Body Checking“
Es ist wie mit schlechten Angewohnheiten, mit dem Rauchen aufhören zum Beispiel oder Süchte loslassen. Step 1. ist immer die Reflexion der Situation und das fühlt sich manchmal eine ganze Weile ziemlich unangenehm an. Erst wenn wir wahrnehmen und verstehen, ein bestimmtes Verhaltensmuster auszuleben, können wir daran arbeiten und die Muster durchbrechen. 🥳
Die Reflexion kann von einem selbst, aber auch durch das direkte Umfeld in Kraft gesetzt werden, denn Freunde oder Familienmitglieder merken sehr oft vor der betroffenen Person, dass das Verhalten zwanghaft und ungesund ist. Oft triggern sie – mit einer Menge Liebe – und machen dadurch das Kontrollzentrum-Verhalten erkennbar. Durch die Reflexion, das Eingestehen, selbst „Body Scanning“ zu betreiben, wird die Basis für den befreienden Ausbruch geschaffen. 🥳 Die Erkenntnis kann seine Zeit dauern und sehr oft eine kleine Dauerschleife von Gedankengängen mit sich bringen, bevor es zum nächsten Schritt, Step 2. kommt: Der Frage, warum man wirklich dieses Kontrollverhalten ausübt!
Der Kopf ist zu stark damit beschäftigt, das körperliche Äußere zu kontrollieren, anstatt sich die Frage zu stellen, welches Gefühl wir mit diesem Verhaltensmuster unterdrücken. Häufig geht die Frage des „Warum“ mit einem Mangel an Liebe daher, tiefergehend einem Mangel an Selbstliebe. Also, woher kommt der Mangel an Selbstliebe, worin liegt der Ursprung? Liegt dieser in der Kindheit, der Familie, in körperlichen Übergriffen oder Mobbing? Es können viele unterschiedliche Gründe einzeln oder zusammen aufkommen, die wir uns ganz genau anschauen sollten und an dieser Stelle: Keine Scheu vor Hilfe von außen, egal, ob es sich dabei um die engste Bezugsperson oder eine professionelle Hilfe handelt.
Step 3. ist das Heilen des Ursprungs, ergo, sich selbst eine Menge Liebe schenken – innerlich und äußerlich.
Pflegt euch und euren Körper! Der Prozess der Reflexion, des Herausfindens und Verstehens des „Warum“ und der Prozess der Aufarbeitung der prägenden Erlebnisse kostet Kraft. Doch wie heißt es so schön, Diamanten entstehen nur durch Druck, also seid euch gewiss, dass das unangenehme, manchmal auch schmerzhafte Gefühl nicht von Dauer und der glänzende Diamant seine Arbeit am Ende wert ist. 💎
Schenkt euch die Aufmerksamkeit, die ihr verdient habt. Lernt euren Körper lieben – hier findet ihr schöne Body-Love-Hilfestellungen – und arbeitet mental an eurem Mindset. Dabei hilft das Wiederholen beruhigender Mantras, durch die Mut, Vertrauen, Liebe und Selbstbewusstsein in unserer Energie verankert werden. Als Beispiel:
„Ich liebe mich“
„Ich bin würdig und mehr als eine Zahl auf der Waage“
„Ich verzeihe mir“ oder
„Ich fühle mich in meinem Körper sicher“
Diese Technik hilft dabei, die Glaubensansätze aufzunehmen, uns mental zu stärken und uns aus dem Gefängnis des „Body Checking“ zu befreien. Überlegt euch, welche schönen Mantras zu euch und euerer persönlichen Situation passen. Schreibt sie euch auf, malt sie auf ein Bild oder speichert sie als euer Hintergrundbild ab, sodass ihr sie regelmäßig seht und bewusst verinnerlicht. Dankt euch selbst für diesen schönen Prozess und seid stolz auf euch. 💕
Fazit
Zwanghaftes Verhalten durch Liebe abzulegen, hört sich oftmals so einfach und doch gleichzeitig ein bisschen seltsam an. Wir haben verlernt, uns selbst zu lieben und dadurch eine Reihe von Konsequenzen mit in unsere Leben übertragen. Doch wenn wir einmal den Punkt erreicht haben, an dem wir verstehen, dass viele unserer Zwänge, Probleme oder Missstände auf einen Mangel an Selbstliebe zurückzuführen sind, geht es mit der Heilung häufig ganz schnell.
Manchmal erwische ich mit dabei, wie ich schnulzig „Love is the answer and the answer is love“ singe und happy an meinem Spiegelbild vorbeitanze. Früher war das eine unmögliche Vorstellung für mich. Der Weg dahin hat seine berechtigte Zeit benötigt, war von Höhen und Tiefen durchdrungen, doch wenn ich das geschafft habe, kann das jeder. Also: Love yourself! Love yourself!! Und weil es so schön klingt gleich nochmal: LOVE YOURSELF!!! ❤️