Wie eine Tasche Popkultur schrieb
„Gib mir deine Tasche“, schreit der Dieb in der dritten Staffel der Kultserie „Sex and the City“. „Das ist keine Tasche, das ist eine BAGUETTE!“, antwortet Carrie entrüstet.
Und just like that wurde ein Stück Popkultur-Geschichte geschrieben. Die Baguette-Bag von Fendi sollte nur die erste von vielen, vielen Designer-Accessoires sein, die Carrie Bradshaws Ruf als Fashion-Ikone zementierten.
Kein Wunder, dass auch der heiß ersehnte SATC-Reboot „And Just Like That…“ einiges an Fashion-Eye-Candy zu bieten hat. Die einstige SATC-Kostümdesignerin Patricia Fields arbeitet momentan an der ebenfalls modelastigen Serie „Emily in Paris“, schickte aber ihre Kollegin Molly Rogers ins Rennen, die wiederum tief in den Archiven der größten Modehäuser wühlte, um Carries 2021-Look zu kreieren.
Fester Bestandteil von Carries „And Just Like That…“-Garderobe: die Pailletten-besetzte Version der geliebten Fendi-Baguette-Bag in Lila.
Das Y2K-Revival passt zum Baguette-Trend
Die Tasche, pardon, die BAGUETTE, passt perfekt zum angesagten Y2K-Revival, das momentan Laufstege, Red Carpets und Einkaufsstraßen gleichermaßen dominiert. Logisch, dass Fendi die „And Just Like That…“-Tasche also nicht nur Carrie wieder zur Verfügung stellt, sondern seit Juli 2019 auch als limitierte Re-Edition in den Läden anbietet. Kostenpunkt: ca. 3300 Euro. Status: restlos ausverkauft.
Die Fendi-Baguette
Die Fendi Baguette Bag war damals die erste echte It-Bag und damals ein echtes Novum: Schließlich trug man damals tagsüber deutlich größere Handtaschen und stieg abends auf Mini-Clutches um. Die Fendi mit der Doppel-F-Schnalle stellte dieses Konzept auf den Kopf und etablierte sich schnell als Rund-um-die-Uhr-Fashion-Statement. Bis heute zahlen Sammler für seltene Exemplare horrende Summen und selbst Marie Kondo könnte mich nicht dazu bringen, mein Vintage-Exemplar jemals, jemals auszumisten.
Was sich beim Reboot ändert
Übrigens: Auch, wenn wir uns bei „And Just Like That…“ auf ein Wiedersehen mit so manchen Y2K-Trends freuen dürfen – inhaltlich will sich der Reboot klar von seinem Vorgänger absetzen. Seit der Erstausstrahlung sind immerhin fast 23 Jahre vergangen, die Welt hat sich – zum Glück – verändert, viele Handlungsstränge von damals wären heute undenkbar.
„And Just Like That…“ soll ein deutlich diverseres Frauenbild abbilden, so wurde zum Beispiel erstmals in der SATC-Geschichte eine nicht-binäre Person gecastet, und zwar Sara Ramírez, die nicht nur „Grey’s Anatomy“-Fans bekannt sein dürfte.