Özlem Türeci und Uğur Şahin – diese beiden Namen stehen aktuell in allen Schlagzeilen weltweit und sie stehen für ein leuchtendes Beispiel gelungener Integration: Sie ist Tochter eines Arztes, der aus Istanbul nach Deutschland kam, er Sohn einer Gastarbeiterfamilie aus dem Süden der Türkei. Und zusammen sind sie das Forscher-Paar der Stunde, das mit seiner Firma BioNTech die erste Impfung gegen Corona auf den Markt bringen könnte.
In den nächsten Tagen wird sich entscheiden, ob das von Türeci und Sahin entwickelte Vakzin zugelassen wird. Entscheidend dafür ist die Auswertung einer letzten Testgruppe aus Phase 3.
Der Covid-19-Impfstoff BNT162b2 soll laut Angaben einen 90-prozentigen Schutz ermöglichen. Das Data Monitoring Committee (DMC), eine unabhängige Expertengruppe, die die Studie überwacht, habe demnach „keine ernsthaften Sicherheitsbedenken“ gemeldet, zitiert der Spiegel aus einem ersten Zwischenergebnis. Und dieser Erfolg ist den beiden Forschern quasi ganz nebenbei geglückt, denn eigentlich arbeitet das Paar an der Krebsimmuntherapie.
Auch die Beziehung der beiden ist eine einzige Erfolgsgeschichte
Wie wir in der Zeitung Der Standard lesen, lernten sich Özlem Türeci und Uğur Şahinsich an der Uni in Homburg kennen, wo sie Medizin studierten. Als aufstrebende Jungforscher wechselten sie im Jahr 2000 an die Uni Mainz, wo Şahin mittlerweile Professor ist. Dort arbeiteten sie bei Christoph Huber, einem aus Österreich stammenden Pionier der Krebsimmuntherapie. Acht Jahre später gründeten sie mit Huber die Firma BioNTech.
Einen Nobelpreis gab es schon
2018 legte das Unternehmen einen neuartigen Ansatz für die Krebsimmuntherapie und holt dafür den Medizin-Nobelpreis. Aktuell ist das Unternehmen milliardenschwer, wie wir ebenfalls aus dem Artikel von Der Standard erfahren:
Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell knapp 20 Milliarden Euro, das ist mehr als das Vierfache der Lufthansa. Die Adresse der Firmenzentrale in Mainz lautet übrigens „An der Goldgrube 12”.