Pünktlich zum Jahresanfang sind die Kioske und Buchläden wieder voll von schlauen Diät-Ratgebern. Heißester Neueinsteiger: Die Wikinger-Diät. Erfunden wurde die New Nordic Diet, wie diese Ernährungsweise auch genannt wird, zwar schon 2004, doch da waren wir ja alle noch mit South Beach beschäftigt.
Das Prinzip der Wikinger-Ernährung ist schnell erklärt: Man verzichte auf jegliche industriell verarbeiteten Lebensmittel, halte sich an saisonal erhältliche Waren und schlage sich den Magen mit Beeren, Fisch, Wild und Nüssen voll. Das Ganze kombiniere man mit möglichst viel Wurzelgemüse, Blattgrün, Hülsenfrüchte und vollen Körnern. Erinnert uns irgendwie an die Mittelmeer-Diät. Oder verwechseln wir das jetzt mit der Paleo-Diät?
Ernährungsexpertin Traci Mann erklärt im Interview mit der US-Vogue den Unterschied: Statt Olivenöl greifen Wikinger zu kaltgepressten Rapsöl (weniger gesättigte Fettsäuren und mehr Omega 3). Außerdem werden bei der New Nordic Diet keine Produktgruppen ausgeschlossen, selbst ein Glas Wein pro Abend ist erlaubt. Und noch etwas ist anders: Portionsgrößen gibt es nicht, man darf essen, so viel man möchte. „Verzicht ist einfach nicht realistisch“, so Traci Mann.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: Um abzunehmen, muss man Kalorien einsparen, was bei der Wikinger-Diät nun mal nicht vorgesehen ist. Ernährungsexperten und Forscher empfehlen die neue Trend-Diät fast uneingeschränkt, eben weil es sich dabei eher um eine gesunde Ernährungsumstellung, als um eine Diät handelt. Aber „Wikinger-Diät“ verkauft sich nun mal viel besser, als die „iss doch mal öfter Gemüse“-Ernährung.