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„Was würdest du tun, wenn es 24 Stunden lang keine Männer gäbe?“ – Warum diese Frage viral geht

Na, was würdet ihr tun?! Zugegeben: Ein wenig provokant mutet die Frage schon an. „Was würdest du tun, wenn es 24 Stunden lang keine Männer gäbe?“ Dabei geht es mit dieser expliziten Formulierung, die vor wenigen Tagen auf TikTok gestellt wurde, keinesfalls darum, alle Männer über einen Kamm scheren zu wollen. Oder sie vom Erdball verbannt zu wissen.

Und doch kommt schnell die Bedeutsamkeit dahinter zum Tragen. Spätestens dann, wenn man sich die Kommentarspalte dazu einmal genauer anschaut, aus der die Twitter-Nutzerin Veronica inzwischen einige Screenshots geteilt hat. Denn daraus geht hervor: Wenn es Männer nicht gäbe, würden sich Frauen vor allem sicherer fühlen.

Again: Nicht etwa, weil jeder Mann jeder Frau (oder weiblich gelesenen Person) etwas Böses will. Sondern viel mehr, weil die Option, dass irgendeiner es dann doch wollen könnte, immer gedanklich mit inbegriffen sein muss. Wenn wir nachts alleine nach Hause laufen zum Beispiel. Wenn unser Outfit vermeintlich zu freizügig ist. Oder wenn die Dämmerung anbricht und wir angetrunken sind.

All das sollten eigentlich Situationen sein, die nicht potenziell eine lauernde Gefahr bedeuten. Und doch geht es den meisten Frauen ähnlich: Genau hier kriecht bereits die Angst den Rücken empor. Weil uns eben doch schon häufig jemand auf dem Nachhauseweg zu nahe kam – oder mindestens einen unangebrachten Spruch aus der Ferne schrie.

Diese Twitter-Nutzerin teilt Antworten auf eine polarisierende Frage

https://twitter.com/wxixp/status/1307914762118815744

Dass wir mit unseren Gefühlen dabei längst nicht alleine sind, zeigt der Twitter-Thread in schmerzhafter Eindrücklichkeit. Was verschiedene Frauen demnach tun würden, wenn es 24 Stunden lang keine Männer gäbe? Sie würden nachts alleine spazieren gehen. Kleidung tragen, die sie wollen. Selbstbewusst auftreten. Die Stadt bei Nacht erkunden. Mit Freundinnen unter den Sternen schlafen. Mit beiden Kopfhörern im Ohr und lauter Musik Joggen gehen. Sich sicher fühlen.

Es sind nur ein paar der zahlreichen Antworten. Und doch trifft jede von ihnen mitten ins Herz. Denn auch wenn es sicherlich unterschiedliche Charaktere gibt und nicht jeder Ort gleichermaßen als ‚gefährlich‘ gilt, bleibt eines doch klar: Solange es noch eine Frau gibt, die so fühlt, ist das zu viel. Und wenn tatsächlich Hundertausende Frauen wie aus der Pistole geschossen eine Antwort parat haben, dann steckt ein systematisches Problem dahinter.

Die Kommentare gehen ans Herz – und es sind längst nicht alle:

Weil das, so weh es tut, ein akzeptierter Zustand in unserer Gesellschaft ist: „Frauen müssen nun mal mit Schlüssel in der Hand nach Hause laufen“. „Also ich würde meine Freundin nicht ohne Pfefferspray auf die Party lassen“. „Dann darfst du dich halt nicht so bitchig anziehen“. Alles Sätze, die ich so und so ähnlich schon mehrmals in meinem Leben zu hören bekommen habe.

Dabei sollten wir uns stattdessen doch viel eher auf den Ursprung konzentrieren, anstatt Opfer-Shaming zu betreiben. All diese Frauen in der Kommentarspalte wünschen sich letztlich keine Welt ohne Männer. Sie wünschen sich eine Welt, in der sie keine Angst vor den Taten mancher Männer haben müssen. Und genau DAS sollte doch wohl unser aller Bestreben sein. Ob männlich, weiblich oder divers. Nur so macht es irgendwann schließlich keinen Unterschied mehr, in welcher Welt sich Frauen sicherer fühlen.

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