Die „Too Hot To Handle“-Teilnehmerin Francesca Farago in ihren eigenen Bikinidesigns von „Farago The Label“ –Preise ab ca. 60 € (Fotos von Georgie Photography)
Ich: Macht es dir was aus, wenn ich mir ein Gläschen Wein gönne? Der Tag war lang!
Francesca: Omg, girl, mach! Wie spät ist es bei dir?
Ich (Hamburg): 19 Uhr.
Francesca (LA): Oha! Ich bin grade erst aufgestanden, 9 Uhr ist ein bisschen zu früh, um mitzutrinken, oder?
Wenn der Termin so anfängt und zum Schluss mit dem Worten „Fuck boys!“ endet, weißt du, es kann nur gut werden. So sitzen wir also vor unseren Bildschirmen, ich mit meinem Rosé, Francesca Farago (26) in bunter Pyjamahose (trotzdem too hot to handle), während sie versucht, ihren kläffenden Hund zu beruhigen und starten unser Zoom-Interview. Im Hintergrund spaziert „Too Hot To Handle“-Kollegin Haley mit nassen Haaren und nichts als einem übergroßen T-Shirt hin und her. Wie ich erfahre, wohnen die beiden jetzt nämlich als Wohngemeinschaft zusammen in Los Angeles, nachdem Frankie von Vancouver in die Stadt der Engel zog.
Eiiiigentlich wohnt ja auch Jetzt-Ex-Freund Harry dort, und eiiiiigentlich war auch geplant, dass die beiden sich dann ihre gemeinsame Zukunft aufbauen würden, aber zack: Die Trennung kam – wir berichteten. Und mit ihr ein riesiger Medienrummel. Weshalb Fragen zu Harry auch eiiiiigentlich verboten waren… bis die 26-Jährige nach 5 Minuten meinte: „Ach weißt du was? Scheiß drauf!“ Es folgte: ein herrlich entspanntes (und wirklich smartes) Gespräch über Frankies neues Bikini-Label, ihren veganen Lebensstil, Beauty- und Life-Advice und – you guessed it – HARRY. Ha, und zwar exklusiv als erstes Medium! 🍷
Schnappt euch also ein Gläschen Vino (vorausgesetzt es ist nach 9.00 Uhr), macht’s euch gemütlich und lest, was der Reality-Star so alles aus dem Nähkästchen geplaudert hat.
TC: Francesca, Glückwunsch zu deinem eigenen Swimwear-Label „Farago The Label“! Was hat dich dazu bewegt, ausgerechnet nachhaltige, biologisch abbaubare Bikinis und Badeanzüge zu launchen?
Francesca: Danke, wir waren SOFORT ausverkauft! Nachhaltigkeit nimmt viel Platz in meinem Leben ein. Mir war immer schon wichtig, darauf zu achten, wie man mit der Umwelt umgeht und einen positiven Beitrag zu leisten. Der Entschluss, fair und nachhaltig zu produzieren, stand schon vor der eigentlichen Bikini-Idee fest. Ich lebe schon so lange vegan und den Umweltfaktor einfach außen vor zu lassen, hätte sich falsch angefühlt.
Wie kriegt ihr es hin, wirklich „grün“ zu sein? „Greenwashing“ ist ja doch ein Problem…
Ich finde es absurd, wenn Marken diesen Anspruch erheben, ohne ihn zu erfüllen. Es hat damals fast ein halbes Jahr gedauert, bis ich die richtigen Stoffe gefunden habe, vier weitere Monate für einen Produzenten und die FabrikantInnen. Es ist ein kleines Team aus 15 Leuten, die alle sehr gut bezahlt werden – wir stehen in täglichem Kontakt. Wir produzieren PETA-approved vegan. Oft wird in Kleidung nämlich ein bestimmter, tierischer Kleber verwendet, auf den wir beispielsweise verzichten.
Den Stoff, den wir benutzen, ist ein italienisches, innovatives Nylon, welches biologisch abbaubar ist. Ich habe alles auf Herz und Nieren geprüft und kann wirklich versichern, dass „Farago The Label“ das erfüllt, was es angibt.
Erzähl uns mal ein bisschen von der Idee bis zum fertigen Produkt!
Erstmal sammelte ich alle Ideen, die mir gefielen – dann zeichnete ich sie (wirklich schlecht) auf Papier. 😄 Gott sei Dank fand ich eine Designerin, die diese Kritzeleien gut verstand, also schickte ich ihr diese furchtbaren Zeichnungen. Sie erweckte die Idee dann zum Leben. Es ist wirklich ein verrücktes Gefühl, ein fertiges Produkt in den Händen zu halten, das im eigenen Kopf entstanden ist. Und noch verrückter ist, es an anderen Leuten zu sehen – ich liebe es!
Warum brauche ich unbedingt einen „Farago The Label“ Bikini? Was ist das Beste daran?
Erstmal sind sie augenscheinlich ja wohl super sexy, haha, außerdem extrem bequem – die Stoffe fühlen sich an wie Butter! Ich denke, das Beste ist, dass man sich beim Tragen einfach gut fühlen kann, weil man weiß, man fügt der Umwelt keinen Schaden zu und sieht dabei auch noch sexy aus! Übrigens gibt es auch Männer-Swimwear, ich kam nur noch nicht dazu, mich mit Männermodels zu treffen, um sie an ihnen zu shooten. 😁 In Zukunft möchte ich meine Designs noch diverser gestalten – gerade sind sie sehr freizügig, aber ich will, dass sie auch Frauen tragen können, die nicht so viel Haut zeigen möchten, größere Größen soll es künftig auch geben.
Kommen wir mal zurück zu deinem veganen Lifestyle – den du übrigens ja auch während der Show durchgezogen hast – woher kam diese Entscheidung?
Schon als Teenager kam mir der Gedanke: Warum sollte ich dieses Rind essen? Ich esse doch auch keinen Hund? Warum werten wir ein Tierleben anders als ein anderes? Als ich vor 6 Jahren dann lernte, wie schlimm die Fleischindustrie für die Umwelt ist, traf ich den endgültigen Entschluss. Auch die Grausamkeit an den Tieren empfinde ich als schwer traumatisierend – davon abgesehen bin ich überzeugt, dass mein Körper ohne tierische Produkte einfach besser dran ist. Wenn man einmal im Thema drin ist, kann man gewisse Dinge einfach nicht mehr nicht sehen. Nicht-Veganer wissen es einfach nicht besser oder sind zu ignorant, um die Augen auf zu machen. Ich bin schon ein kleiner Messias in meinem Umfeld – Haley zum Beispiel isst Fleisch, aber das werde ich ihr langsam austreiben, haha!
Ist das auch das Geheimnis hinter deinem unfassbaren Body?!
Oh, danke! Es fällt mir dadurch automatisch leicht, schlank zu bleiben. Manchmal ist es eher schwer, das Gewicht zu halten. Als ich meine Ernährung damals umstellte, verschwanden durch die Fettabnahme erstmal mein Po und meine damals wirklich großen Brüste – bis ich sie mir in Thailand dann machen ließ. 😄 Es macht wirklich alles sehr einfach, momentan mache ich nichtmal Sport, weil ich viel zu busy bin, und trotzdem verändert sich mein Körper nicht und ich mache mir auch keinen Kopf darüber – Ernährung ist einfach der Schlüssel.
Welchen Teil deines Körpers magst du an dir selbst am liebsten?
Mein Gehirn.
Oh Gott, ich liebe diese Antwort.
Davon abgesehen, gibt es glaube ich keinen. Viele Dinge an mir mag ich überhaupt nicht, bei vielem bin ich total unsicher.
Du? Unsicher? Es ist so ironisch, dass die (in meinen Augen) attraktivsten Menschen immer am kritischsten mit sich sind…
Es gibt niemanden, der von sich sagen würde: Hey, es gibt überhaupt nichts, was mich stört. Ich wünschte, ich könnte einige Stellen an meinem Körper verändern, meinen Popo zum Beispiel mag ich nicht. Die Versuchung ist immer wieder da, operativ nachzuhelfen. Wenn ich Bilder von mir sehe, fallen mir immer Dinge auf, die mir nicht gefallen – man muss sich klarmachen, dass das am ständigen Vergleich mit anderen Leuten online liegt. Was man da sieht, ist nicht echt. Nichtmal Videos kann man heute noch vertrauen, ich kenne genügend Leute, die mittlerweile ihre Instagram-Videos professionell bearbeiten lassen, damit sie schlanker aussehen. Wie krank ist das? Leute FaceTunen sogar ihre Babys! Mein Leben ist eine Lüge. 😄 Also, Mädels: Vergleicht euch nicht! Ihr seid gut genug!
Andererseits gibst du ja aber auch offen und ehrlich zu, dass du an der ein oder anderen Stelle nachgeholfen hast.
Es ist ein schmaler Grad. Einerseits möchte ich transparent sein und den Frauen da draußen auch sagen, dass gewisse Dinge „verschönert“ wurden und nicht die Realität sind, andererseits möchte ich auch bei niemandem den Druck auslösen, es mir gleich zu tun. Meine Brüste sind falsch, ich habe Filler im Gesicht und in den Lippen. Damit bin ich glücklich, und ja, ich könnte sicher noch viel mehr optimieren lassen, bin aber mittlerweile an einem Punkt, an dem ich sage: Genug ist genug. Irgendwann muss man sich selbst Grenzen setzen.
Also gibt es auch bei einer Francesca Farago Tage, an denen sie sich absolut unwohl fühlt und sich am liebsten in ein Schneckenhaus verkriechen würde?
Ja. Es gibt Tage, an denen ich emotional zusammenbreche und das Gefühl habe, ich kann nicht mehr. Meine Angstzustände sind manchmal echt schlimm. Es ist, denke ich, wichtig, sich dann mit Menschen zu umgeben, die einen lieben. Auch mein Hund hilft mir extrem. Andererseits ist es auch total okay, Off-Days zu haben und diese zu akzeptieren.
Wann fühlst du dich am schönsten?
Wenn meine Eltern, ganz besonders mein Papa, mir sagen, dass ich schön bin. Meistens dann, wenn ich mich selbst alles andere als das fühle – ungeschminkt, nicht gestylt, in schlabbrigen Klamotten. Wenn Dad dann sagt: Du bist wunderschön, Schatz, fühle ich mich auch so.
Oder wenn ich betrunken bin. Dann schau ich in den Spiegel und denke mir: Girl, you got this!
Bis man dann am nächsten Tag die Bilder anschaut. Wie war es für dich, dich bei „Too Hot To Handle“ in HD-Auflösung, meistens halbnackt, selbst zu sehen? Ohne Filter und Bearbeitung?
Puuuuh. Manchmal war es wirklich unangenehm, es bringt einen in eine wirklich verletzliche Position. Oft wurden auch Szenen gezeigt, die einfach unvorteilhaft und unangenehm waren, zum Beispiel, wenn mein Busen aus dem Bikinioberteil fällt oder ich mein Höschen richte. Das hätte nicht sein müssen, aber deshalb bin ich jetzt auch so entspannt mit mir selbst und lasse mich nicht mehr stressen. Im Endeffekt bereue ich nichts, weil ich sonst nicht da wäre, wo ich jetzt bin.
Gab es Momente, die wir Zuschauer nicht gesehen haben, deiner Meinung nach aber hätten sehen sollen?
Es gab am Ende einen Abend, an dem wir alle Briefe über unser Wachstum an uns selbst geschrieben und sie am Lagerfeuer laut vorgelesen haben. Meiner und Harrys waren super emotional, ich habe viel geweint, alle anderen auch. Es wäre schön gewesen, wenn Netflix das gezeigt hätte.
Wie ist dein Verhältnis zu dein Teilnehmern aus der Show heute?
Mit Haley bin ich eng befreundet, wir leben jetzt zusammen in LA, wie du siehst – sie hüpft grade aus der Dusche. 😄 Bryce und ich sind gute Freunde, genau so wie Madison. Wir haben beide Harry gedatet… somit haben wir auf jeden Fall eine gewisse… Verbindung, haha. Kelz und ich verstehen uns ganz okay, und das war’s. Mit den anderen spreche ich nicht mehr. Von den anderen des Casts bin ich kein Fan, ich empfinde sie als gemein und Mobber.
Spill the tea: Werden wir dich künftig noch in anderen Formaten sehen?
Der Plan war, das gemeinsam mit Harry zu machen. Wir hatten uns schon ein paar Vorschläge angeschaut, aber wie wir jetzt alle wissen, wird das niemals passieren. Hier und da bekomme ich Angebote, manches überlege ich mir auch.
Wenn überhaupt würde ich gerne etwas Sinnvolleres machen – ergo nicht nochmal in einem Haus mit 10 sexwütigen Leuten leben und nicht wissen, was auf mich zukommt. Keine Dating Shows mehr! Das würde ich emotional nicht verkraften. „Too Hot To Handle“ ging mir sehr nahe, die Trennung von Harry war der Horror. Ich will einfach nur ein normales Liebesleben haben.
Speaking of it… Wie geht’s dir wirklich, Frankie? So kurz nach der Trennung…
Es war fürchterlich. (Lange Pause) Es ist hart, etwas durchzumachen, das einen komplett aus dem Nichts getroffen hat. Ich hatte mir eine Märchenwelt aufgebaut, die mit der Realität nichts zu tun hatte. Ich war so verliebt, dass ich nicht merkte, dass er mich nie wirklich zurück-liebte. Drei Wochen lang war ich völlig aufgewühlt und aufgelöst, ich fühlte mich betrogen, ausgenutzt, verwirrt und mein Herz war gebrochen. Mir ist jetzt klar, dass manche Menschen einfach keine gute Menschen sind. Manchen sind andere einfach egal… Das ist auch das erste Mal, dass ich in der Öffentlichkeit über diese Trennung spreche.
Wie holst du dich aus dieser Verletzung raus? Was rätst du Mädels, die auch gerade eine Trennung durchleben?
Ich weiß, um ehrlich zu sein, nicht, ob ich dafür einen guten Ratschlag habe. Ich wünschte. Es gibt Tage, an denen ich einfach nur heule und alles rauslasse. An anderen Tagen versuche ich, mich abzulenken.
Mein altes Ich hätte nach einer Trennung vermutlich angefangen, zig anderen Männern zu schreiben und sich mit ihnen zu treffen. Heute stelle ich fest, dass ich das nicht mehr möchte. Ablenkung und Bestätigung von außen ist nicht die Lösung, so viel kann ich sagen. Gefühle müssen gefühlt werden.
Jetzt konzentriere ich mich erstmal auf mich, meine Karriere, „Farago The Label“, darauf, Cash zu machen und Spaß mit meinen Mädels zu haben – ohne Kontakt zu Männern! Ich hatte mein ganzes Leben lang Männer um mich herum, aber das brauche ich nicht mehr. Focus on yourself! Das ist vermutlich der beste Weg, um mit einer Trennung abzuschließen.
Wow! „Lana“ (Anm. d. Red.: Die virtuelle „Moderatorin“ von „Too Hot To Handle“) hat also wirklich Wunder bewirkt!
Oha, so habe ich darüber noch gar nicht nachgedacht… Ja, ja wahrscheinlich! Bei der anderen Person in der Beziehung hat das anscheinend nicht so gut geklappt. 😄
Wie sehen deine weiteren Pläne jetzt aus? Wie geht’s weiter bei dir?
Making money! Ich will meine Marke weiter ausbauen, irgendetwas Gutes in die Welt bringen, als Person wachsen und die Menschen, die mich aufrichtig lieben, nah bei mir behalten. Ich möchte jegliche negative Energie aus meinem Leben raushalten. Und natürlich möchte ich auch irgendwann eine Familie gründen, aber alleine der Gedanke daran, eine neue Beziehung einzugehen, löst in mir Würgereiz aus. Die letzte war einfach zu heavy. Also: Familie erst in der Zukunft-Zukunft, haha.
Was ist der wertvollste Ratschlag, den man dir je gegeben hat?
Zupf deine Augenbrauen nicht. Leider kam der Ratschlag zu spät. Skincare ist wichtig, egal wie jung man ist. Triff keine langfristigen Entscheidungen basierend auf temporären Gefühlen. Glaub nicht alles, was du liest – Harry und ich wurden als perfektes Paar porträtiert, und wir waren es nicht. Und: Es ist okay, wenn’s manchmal scheiße läuft. Bessere Tage werden kommen, und man braucht die schlechten, um sich persönlich weiterzuentwickeln.
Noch irgendwas, das unsere Leser unbedingt wissen müssen?
Fuck boys!
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Famous last words! 😄 Das war mal ein Gespräch unter Mädels, wie man es sich vorstellt. Auf baldige Reunion, Frankie! Dann trinkst du aber mit! 🍷