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Cyber-Mobbing. Vielleicht eines der größten Schlagwörter unserer mediendominierten Zeit. Definitiv aber eines der prägnantesten.
Denn ganz egal, wie viele großartige Neuerungen uns Social Media auch gebracht haben mag, eines ist damit leider ebenfalls gewachsen: die Möglichkeit, andere Menschen niederzumachen. Beleidigungen, Drohungen, Hassnachrichten und Oberflächlichkeiten stehen an der Tagesordnung. Es passiert schneller, gedankenloser, anonymer – schon ist ein Kommentar formuliert und jemand anderer als „hässlich“ betitelt.
Doch nur weil heutzutage die Distanz zweier mobiler Endgeräte zwischen Täter und Opfer liegt, wird Mobbing nicht plötzlich erträglicher. Ganz im Gegenteil! Die Betroffenen müssen sich Verletzungen und Häme immer wieder durchlesen, werden damit im schlimmsten Fall tagtäglich konfrontiert und haben nur wenige Möglichkeiten, sich dem ekelhaften Mobbing-Verhalten zu entziehen.
Instagram verspricht Fortschritte im Kampf gegen Mobbing
Genau aus diesem Grund will Instagram jetzt so schnell wie möglich eine neue Posting-Funktion einführen. Die Social-Media-Plattform sieht sich (endlich!) vermehrt in der Verantwortung, Hasskommentaren präventiv etwas entgegenzusetzen. Bisher waren es vor allem die Nutzer selbst, die durch das Melden von Beiträgen anzeigen konnten, wie unangebracht Kommentare, Nachrichten oder ganze Profile oftmals sind.
Die vorgestellte Neuerung des Netzwerk-Giganten ist dabei denkbar einfach aufgebaut. Sie appelliert an die beleidigenden Personen selbst. Bevor ein Beitrag veröffentlicht wird, der ganz eindeutig ins Mobbingraster fällt, macht Instagram zukünftig mithilfe eines Warnhinweises darauf aufmerksam und bittet den User, seinen Inhalt abzuändern:
„Wenn die Bildunterschriften des Fotos oder Videos als anstößig eingestuft werden, haben die Nutzer die Möglichkeit, vor dem Posten ihren Text zu überdenken“, heißt es in einem offiziellen Blogbeitrag des Unternehmens.
Ein Hinweisfeld soll die Hemmschwelle erhöhen:
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Die Bullies sollen so direkt und dauerhaft ins Visier genommen werden. Nur eben nicht auf Basis von Konsequenzen, sondern durch zugeschnittene Prävention. Mithilfe künstlicher Intelligenz werden Bildunterschriften und -beschreibungen gescannt und mit bereits gemeldeten Posts abgeglichen. Lassen sich Ähnlichkeiten feststellen, die auf Hassreden oder Mobbing schließen lassen, poppt das Warnfenster auf.
Reichen Gewissensbisse im Kampf gegen Mobbing aus?
Seit Juli 2019 wird die Funktion bereits „erfolgversprechend“ getestet, innerhalb der nächsten Monate sollen weltweit immer mehr Länder hinzukommen. Ob es aber ausreicht, auf das moralische Gewissen des Einzelnen zu zählen, bleibt abzuwarten. Immerhin ist es letztlich noch immer dem User selbst überlassen, Warnhinweise zu ignorieren – und die Hassbotschaft dennoch zu posten.
Ist den Tätern oftmals einfach nur zu wenig bewusst, wie sehr sie andere verletzen können? Wir würden diese Hypothese mal ganz fett mit einem Fragezeichen versehen. Mehr Bewusstsein und eine größere Hemmschwelle generiert die neue Instagram-Funktion aber im besten Fall trotzdem. Immerhin muss man sich zukünftig ganz bewusst, auf Nachfrage hin, dazu entscheiden, jemandem etwas Wiederwertiges anzutun. Und das ist zwar längst nicht ausreichend – aber doch sicherlich ein Anfang. Im fast schon endlos erscheinenden Kampf gegen Cyber-Mobbing.
Also, Peeps, seid nett zueinander!
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