„MGM, Universal und die Produzenten von Bond, Michael G Wilson und Barbara Broccoli, gaben heute bekannt, dass nach sorgfältiger und gründlicher Bewertung des globalen Kinomarktes die Veröffentlichung von NO TIME TO DIE auf November 2020 verschoben wird.“
Diese Nachricht, gestreut auf Instagram, dürfte gerade – vor allem eingefleischte Bond-Fans – ziemlich eiskalt erwischen. Der neue 007-Streifen wird also verschoben – erneut! Ja, es wirkt fast so, als würde der letzte Streifen von Daniel Craig (52) unter keinem guten Stern stehen. Erst sprang Regisseur Danny Boyle ab, dann musste das Drehbuch nachgebessert werden und nun wurde die Premiere von „No Time To Die“ ein weiteres Mal abgesagt.
Wer den Martini also schon für Anfang April 2020 kaltgestellt hat, muss sich den guten Tropfen nun bis zum Spätherbst (12. November) aufheben. 🍸
Eine Meldung, die verständlicherweise weltweit für ordentlich Wirbel sorgt. Denn auch wenn es im öffentlichen Statement mit keiner Silbe explizit erwähnt wurde, schwingt der eigentliche Grund für diese Entscheidung wie ein ungebetener Gast zwischen den Zeilen mit, der da heißt: Coronavirus, auch bekannt als Sars-CoV-2.
Ja, der weltweite Ausbruch der neuen Viruserkrankung beschäftigt derzeit wahrscheinlich jeden. Und selbst wenn nicht, kommt man an dem Thema schlecht vorbei. Im Netz wird man fast sekündlich von neuen Meldungen überflutet, Nachrichten-Schlagzeilen am Kiosk springen einem aufdrängend entgegen, Supermarktregale sind wie leergefegt und immer mehr Großveranstaltungen werden abgesagt.
Fans forderten bereits vor Tagen die Verschiebung vom neuen „James Bond“-Streifen
Und nun scheint es eben auch das Bond-Universum getroffen zu haben. Eine Reaktion, die nur ein paar Tage nach einem offenen Brief auf der Fan-Seite MI6-HQ kommt. Darin forderten Fans die Verschiebung des 25. Agenten-Films und richteten sich mit ihrem Schreiben öffentlich an die Produktionsfirmen MGM und Universal. Es sei an der Zeit, die Gesundheit über das Marketing und die finanziellen Verluste zu stellen.
Der Coronavirus beeinflusst auch die Filmbranche…
Eine Forderung, der nun ganz offensichtlich nachgegangen wurde. Und klar, das mögen viele vielleicht für übertrieben halten, doch Fakt ist, dass die Verbreitung und die Angst vor dem Coronavirus nun mal allgegenwärtig sind.
Und auch wirtschaftlich gesehen, sind die Konsequenzen kaum mehr zu verkennen. Allein in China mussten schon über 70.000 Kinos aus Gesundheitsgründen geschlossen werden, weshalb auch die Premiere und Werbetour von „No Time To Die“ bereits im Vorfeld abgesagt wurde. Laut Deadline werden in der Filmbranche dort Verluste von bis zu 2 Milliarden Dollar erwartet. Und auch Kinos in Korea, Italien und Frankreich mussten auf Grund des Coronavirus’ bereits erste Konsequenzen ziehen.
https://www.instagram.com/p/B9PSkf4JW06/
Es ist mit Sicherheit einer der Hauptgründe, weshalb die Macher des neuen Bond-Streifens sich letztlich zu diesem Schritt entschieden haben. Immerhin ist es um ein Vielfaches lukrativer, den Film weltweit zum selben Zeitpunkt an den Start zu bringen – und nicht in Etappen (und teilweise vielleicht sogar ohne richtige Promo-Tour), weil ein Virusausbruch sie dazu zwingt.
Doch sind wir ganz nebenbei auch ehrlich: Einen Film mit dem Titel „No Time To Die“ (auf Deutsch: „Keine Zeit zu sterben“) zu einem Zeitpunkt zu veröffentlichen, in der Menschen bereits auf Grund des Coronavirus‘ gestorben sind, hat doch einen ziemlich makaberen Beigeschmack…
#CoronavirusOutbreak James Bond film launch delayed. The title doesn’t help: No Time To Die
— Andrew Pierce (@toryboypierce) March 5, 2020
Es ist also vielleicht nur die richtige Entscheidung gewesen, den 25. Bond-Film zu verschieben. Auch wenn das bedeutet, dass die Warterei noch weiter geht… Aber hey, so ist nur zu hoffen, dass sich die Lage bis dahin wieder etwas normalisiert hat und der Kampf gegen den Coronavirus auf einem guten Weg ist.
Wir wollen abschließend aber trotzdem nochmal sagen, dass das alles jetzt nicht bedeuten soll, dass ihr eure Kinopläne für die nächste Zeit direkt mal über Bord werfen sollt. Nein, ganz und gar nicht. Und dieses Zeichen wollen auch die Bond-Verantwortlichen nicht setzen. Denn in absolute Hysterie zu verfallen, ist nun ganz sicher nicht der richtige Weg und hilft letztlich niemandem. Klar, der Coronavirus ist nicht zu unterschätzen und Respekt davor sollte jeder haben, doch am Ende gilt doch vor allem eins: umsichtig mit der Sache umgehen. Oder um es deutlicher zu sagen: „Wash Your Damn Hands“!!!
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