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Janina Uhse im trèsCLICK-Interview über ihren Kinderwunsch und den enormen Druck von außen

Top gestylt und natürlich mit passendem Movie-Hintergrund (😜) hat mich Janina bei unserem Zoom-Date empfangen!

„Weißt du was? Du bist eine der Glücklichen, die voll lange Zeit hat, im Vergleich zu allen anderen!“ – Mit diesem Satz und einem fast schon ansteckenden Lächeln zum Interview begrüßt zu werden, macht doch happy. 🙃 Aber klar, wenn ein neuer Film mit Janina Uhse (30) rauskommt, will man natürlich auch alles wissen. Kleiner Spoiler vorweg: Selbst meine voll lange Zeit war nicht genug. Ich hätte am liebsten noch den ganzen Tag mit der 30-Jährigen weitergequatscht! Über Gott und die Welt, aber natürlich auch über ihren neuen Film „Es ist zu deinem Besten“. In der Komödie verkörpert Janina die junge Juristin Antonia, die kurzerhand den von Papa ausgesuchten Husband-to-be am Traualtar stehenlässt, um mit ihrer eigentlich großen Liebe Alex durchzubrennen. Doch mit diesem kleinen, chaotischen Weltenverbesserer ist ihr Vater natürlich so gar nicht einverstanden. Und deswegen beschließt er, zusammen mit zwei weiteren Daddys, die die Boyfriends ihrer Töchter ebenfalls nicht ausstehen können, die Beziehungen zu boykottieren. Ich sag’s euch, Leute, ich hab‘ das ein oder andere Mal herrlich gelacht. 🤣

Doch bevor ihr ab dem 8. Oktober ins Kino stürmt, müsst ihr euch definitiv das Interview mit der wunderbaren Janina (das wir Zwei natürlich ganz Corona-like via Zoom hatten) geben. Denn wir haben nicht nur über ihre Figur Antonia gesprochen, sondern auch unfassbar ehrlich über ihren Kinderwunsch in einer Zeit von #BirthStrike, den enormen Druck von außen, und wie schwer Nein-Sagen manchmal ist. Und da sind ein paar echt empowering Quotes bei rausgekommen. Also Vorhang auf für die wunderbare Janina. ❤️

trèsCLICK: Liebe Janina, deine Figur Antonia ist eine junge, selbstbewusste Frau, die sich langsam von ihren familiären Fesseln löst. Wie war es für dich, die Rolle zu spielen?

Janina: Das war ganz toll, weil ich mich sehr stark auch nochmal selbst damit auseinandergesetzt habe, was eigentlich mit Frauen Ende 20, Anfang 30, die sich von der Familie abnabeln, passiert. Oder die zumindest einen Weg finden, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und eigene Entscheidungen zu treffen, die den Eltern vielleicht auch mal nicht so positiv aufstoßen. Und da hab mich selber auch ganz viel hinterfragt. Wie ist das eigentlich bei mir? Was möchte ich gerne meinem Charakter mitgeben?

Drehen wir die Frage mal um. Hast du auch etwas von der Rolle mitgenommen?

Ich fand’s total schön zu sehen, dass die Antonia so sehr ihren eigenen Kopf hat und bedingungslos für die Liebe, ihre Meinung und ihre Einstellung kämpft, obwohl sie so viel Paroli von ihrem Vater bekommt. Das war mit das Tollste an dem Charakter, das ich auch für mich nachhaltig mitgenommen habe. Stellung zu beziehen und wenn man etwas will, dass man das dann auch mal ganz laut sagen kann.

Manchmal ist das aber gar nicht so einfach… vor allem, wenn alle anderen gegen einen sind. Was würdest du jungen Mädels raten, die vielleicht auch so einen Struggle wie Antonia durchleben?

Ich bin selbst so ein Typ, der das, was einem eine ältere Respektsperson sagt, in der Regel auch macht. Ich glaube aber, man sollte sich selbst ein bisschen die Zeit geben, herauszufinden, was man wirklich will. Und wenn man eine Meinung hat, dann sollte man für sich einstehen. Man muss dann halt nur auch mit den Konsequenzen umgehen können und sich sagen: Okay, war vielleicht doch ’ne falsche Entscheidung, aber ich hab daraus gelernt.

» Wenn es klappen sollte, möchte ich auf jeden Fall ein Kind haben. Das ist ein ganz tiefer Wunsch von mir. «
Janina Uhse

Mal ein ganz anderes Topic. Im Film entscheiden sich Antonia und Alex bewusst dazu, keine Kinder in Welt zu setzen. Das ist gerade ja ein Riesenthema und auch Promis wie Miley Cyrus haben sich schon der #BirthStrike-Bewegung angeschlossen. Wie stehst du persönlich dazu?

Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich gerne ein Kind in die Welt setzen möchte. Ich glaube auch ein Stück weit, dass wir dafür gemacht sind, uns fortzupflanzen. Wenn es klappen sollte, möchte ich auf jeden Fall ein Kind haben. Das ist ein ganz tiefer Wunsch von mir. Aber ich kann die Bedenken durchaus nachvollziehen. Auch ich bekomme in meinem Freundeskreis, in dem sich mittlerweile viele Kinder tummeln, mit, was da für Schwierigkeiten in unserer heutigen Gesellschaft mit einfließen. Sei es nun durch Social Media oder auch den Klimawandel… Da fragt man sich natürlich: Was macht das eigentlich mit uns? Wie kann man seine Kinder noch schützen? Und da sind wir dann eigentlich auch wieder bei dem Film. Im Endeffekt geht es darum, dass man nur das Beste für die Kinder möchte… Aber für mich wäre es trotzdem keine Lösung, zu sagen: Ok, dann mache ich es eben einfach nicht.

Verspürst du auch einen gewissen Druck von außen, Mama zu werden? Ich glaube, von vielen Menschen wird automatisch erwartet, dass man als Frau mit Partner auch Mutter wird. Und das am besten sofort.

Das ist wirklich so. Ich habe eben gerade ein Interview gehabt, bei dem die letzte Frage war: Also ich will ja nicht zu privat werden, aber wann kommen denn die Kinder? Und ich finde das schwierig.

Ich weiß natürlich, dass das gerade im Journalismus und für gewisse Medien total wichtig ist und dass das Privatleben von einigen Menschen auch die Leute da draußen interessiert, aber ich finde es teilweise ein bisschen übergriffig. Und ich verspüre das noch stärker, seitdem ich verheiratet bin. Da kommt die Frage ständig. Und das meinen die Menschen gar nicht böse, ich weiß das. Ich merke das selbst bei meinen Großeltern. Als ich gesagt habe, dass ich verlobt bin, hieß es sofort: Wieso, bist du schwanger? Das ist einfach in den Köpfen von vielen Menschen noch drin.

Dabei gibt es ja so viele verschiedene Lebensentwürfe und -pläne…

Ja, wir leben in einer Zeit von Emanzipation und in einer Zeit, in der Frauen so viele Möglichkeiten haben und diese auch für sich nutzen wollen. Und da schließe ich mich mit ein. Ich möchte beruflich gerne noch einiges erreichen, weil es mir Spaß macht und weil ich da richtig Bock drauf hab, aber ich möchte irgendwann auch Mutter werden. Nur dass ich dafür einfach meinen eigenen Rhythmus und meine eigene Zeit finden muss. Doch je mehr Druck von außen kommt, desto schwieriger wird es.

Wie gehst du damit um?

Mittlerweile bin ich dagegen abgehärtet und kann einfach nur sagen: Hey, ihr werdet’s sehen! Irgendwann werde ich hier mit einer Kugel stehen. Ich versuche, damit ein bisschen gelassener umzugehen, aber am Anfang hat es mich sehr verunsichert.

Okay, wenn wir dann mal ein bisschen in die Zukunft spinnen. Was wärst du wohl für eine Mama? Die entspannte oder doch eher die, die nicht so einfach loslassen kann?

Das ist interessant. Wir werden uns dann in zehn Jahren sprechen, wenn ein Kind da ist.

Ist notiert… 😅

Aber ich bin ein sehr leidenschaftlicher Mensch, der immer versucht, 100 Prozent zu geben. Ich würde mir wünschen, dass ich loslassen kann und dass ich mich selber in dieser Mutterrolle nicht verliere. Aber ich glaube schon, dass ich immer versuchen würde, das Bestmögliche für das Kind und für mich zu tun. Aber ich merke auch in meinem Freundeskreis, dass man sich immer sehr viele Sachen vornimmt, die man im Endeffekt gar nicht so einhalten kann. (…) Ich glaube schon, dass ich eine strenge Mutter sein werde, aber es kann auch alles ganz anders laufen, weil ich dann so verliebt bin. Ich weiß es nicht.

Wir lassen uns überraschen. Aber zurück in die Gegenwart.. Würdest du sagen, dass du mittlerweile an einem Punkt bist, an dem du zu 100 Prozent weißt, was zu deinem Besten ist?

Ich glaube, zu 100 Prozent kann man das nie sagen. Also ich weiß immer ziemlich schnell, was ich nicht möchte. Und was ich möchte, das ergibt sich dann aus dem, was ich nicht möchte. (lacht) Dementsprechend resultiert daraus dann auch oftmals, was für mich persönlich zu meinem Besten ist. Nämlich, dass ich zu jeder Entscheidung zu 100 Prozent stehen kann. Und das mache ich vor allem auch durch das Nein-Sagen. Das trainiere ich mir gerade an und es wird immer besser.

Jaaa, das muss man lernen, kenne ich nur zu gut… 

Oh ja, gerade seitdem ich freischaffend als Schauspielerin tätig bin, musste ich das des Öfteren lernen. Und Ende 20, Anfang 30 bringt das auch privat so einiges mit sich. Also ich denke schon, dass ich die Dinge tue, die für mich zum Besten sind. Ja. (Schiebt hinterher) Aber nicht bewusst. Eher unbewusst, weil ich zu vielem Nein sage.

Hättest du dir rückblickend betrachtet gewünscht, dass in einigen Situationen mal jemand gesagt hätte: Nein, lass es lieber. Das ist garantiert nicht zu deinem Besten…?

Ich hab immer nur gehört: Das wirst du später noch verstehen. Ich würd’s nicht machen. Oder: Mach das mal, das wird gut für dich sein, aber das verstehst du jetzt noch nicht. Unzählige Male. Aber Gott sei Dank haben mich meine Eltern und meine Familie meine eigenen Erfahrungen machen lassen. Und ich glaube, es ist total wichtig, dass man auch mal hinfällt, um dann aber wieder aufzustehen und zu sagen: Ah, war ’ne blöde Idee. Egal, hab ich draus gelernt. Ich werd’s auf gar keinen Fall nochmal machen. Ich glaube nämlich, wenn man vor allem beschützt wird, kann man auch kein starker Charakter werden. 💪

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Wahre, schlaue Worte, liebe Janina. 🙏 Und die perfekten Worte, um an dieser Stelle mal einen Cut zu machen. Danke für das unglaublich ehrliche Interview. Bis ganz bald hoffentlich. Spätestens zum nächsten Film, da ist schließlich noch einiges in Planung. 😎

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