Nur weniges hätte uns heute die Laune besser versüßen können, als dieser außergewöhnliche Anblick hier: Millionen von kleinen Schildkröten, die sich frisch geschlüpft auf den steinigen Weg ins Meer begeben.
Doch diese kurzen Videoausschnitte sind nicht nur herzerweichend aus der Ferne. Viel mehr noch! Sie machen gleichzeitig Mut – und Hoffnung für die Zukunft der bedrohten Tierart. Denn eine so sichere Brutstätte boten die Strände des indischen Bundesstaats Odisha für die Tiere schon lange nicht mehr. Auch die Überlebenschancen der Brütlinge scheinen sich in diesem Jahr signifikant verbessert zu haben.
Wie der örtliche Förster Susanta Nanda in den Bildunterschriften seiner zahlreichen Clips auf Twitter erklärt, seien es nahezu 400.000 Oliv-Bastardschildkröten gewesen, die Ende März ihre Eier dort im Sand ablegten. Bis zu 20 Millionen Nachkommen sind seither geschlüpft – und machen sich nun auf den Weg ins Meer.
„Das Spektakel geht weiter. Ein Anblick, der Jahr für Jahr einen magischen Zauber mit sich bringt“, kommentiert er eines seiner Videos. Und dieses großartige Spektakel dürfte in diesem Jahr sogar noch ein wenig zauberhafter gewesen sein …
20 Millionen Baby-Schildkröten auf Wanderschaft
A sight that casts magical spell year after year👍
Nearly 2 crore plus olive Ridley hatchlings have emerged & made their way to sea from half of about 4 lakh nesting at Nasi-2 islands, Gahirmatha rookery Odisha.
The spectacle continues. Early morning video. pic.twitter.com/C0IKTWNCko
— Susanta Nanda (@susantananda3) May 8, 2020
Amlan Nayak, Bezirksforstbeamter der Stadt Berhampur, erklärt gegenüber dem Natur-Magazin „Mongabay India“: „Das letzte Mal haben wir 2013 gesehen, dass sich an dieser Stelle Meeresschildkröten bei Tageslicht eingenistet haben. Normalerweise kommen sie nur nachts an den Strand, um dort zu nisten. Dieser März war für uns etwas besonderes, denn wir sahen die Arten, wie sie nachts und tagsüber in gleichermaßen hohen Zahlen ihre Brutstätte besuchten.“
Die bedrohte Tierart kehrt also immer selbstbewusster in den natürlichen Lebensraum zurück. Das ist allerdings, anders als vielleicht anzunehmen, nicht vorrangig auf den aktuellen Corona-Lockdown zurückzuführen. Stattdessen wurden bereits im vergangenen Jahr die Maßnahmen zur Erhaltung der Art wegweisend vorangetrieben. Die Schildkröten benötigen demnach vor allem einen sauberen und trockenen Strand, wie der Forstbeamte klarstellt: „Sie müssen sich dort sicher fühlen. Seit September 2019 gibt es deshalb Bemühungen, den Strand von Trümmern und Verschmutzungen zu reinigen.“
Neben einer menschenleeren Umgebung braucht es also vor allem eines, um das Leben der Kleinsten zu sichern – nämlich weniger Umweltverschmutzung. Immer noch verfangen sich laut Angaben der Behörde viel zu viel von ihnen in Plastikmüll oder alten Fischernetzen … und schaffen es so gar nicht erst ins offene Meer. Doch eine Verbesserung scheint absehbar zu sein. 🙏 Diese Videos sprechen jedenfalls für sich. Und die Anzahl der schlüpfenden Baby-Schildkröten wohl ebenfalls. 20 Millionen auf Wanderschaft. An diesem Anblick haben wir uns sicherlich noch lange nicht sattgesehen!
Die Brütlinge sorgen für Verzückung im Netz
The magical moments from Rushikulya….
I had twitted the video from Gahirmatha 3 days earlier. These are the 1st of the Olive Ridley hatchlings making their way to sea from Rushikulya mouth of Ganjam district, Odisha🙏
Bon voyage…. pic.twitter.com/YS0ncmk9LJ
— Susanta Nanda (@susantananda3) May 10, 2020
Ganjam District of Odisha is in red for sudden spike in Corona positive cases. But for these tiny tots,it was golden beach with the 1st brush of life.
Today’s morning visuals.
3.25lakh Olive Ridleys had laid eggs in 3rd week of March. The sea will be gifted with 3cr+ babies👍 pic.twitter.com/2R5ITzWl9r
— Susanta Nanda (@susantananda3) May 11, 2020
The 1st steps to thousand miles in the deep sea ❤️ pic.twitter.com/0f4lwU84Ow
— Susanta Nanda (@susantananda3) May 10, 2020