Sie ist nicht die erste, nicht die letzte und längst nicht einzige. Aber momentan ist Miley Cyrus (26) vielleicht die prominenteste Frau, die aufgrund des Klimawandels keine Kinder mehr in die Welt setzen möchte. Weil es eine Welt ist, die wir zunehmend zerstören, die erschöpft ist und auf der die Zukunft für mögliche Kinder vermutlich denkbar ungewiss ist.
Die These klingt steil und sehr radikal. Doch Sängerin Miley Cyrus ist tatsächlich längst nicht die einzige, die sich für diesen Weg entschieden hat. Spätestens seit März dieses Jahres polarisiert das Thema bereits unter dem Namen „Birthstrike“ in den Medien (mehr dazu hier). Ins Leben gerufen wurde die Organisation dahinter von der britischen Sängerin Blythe Pepino. Sie wie alle anderen Mitglieder wollen der Umwelt zuliebe aufs Kinderkriegen verzichten.
Warum möchten Frauen keine Kinder mehr bekommen?
Dennoch ist Miley Cyrus vermutlich diejenige, mit dem größten Einfluss und der lautesten Stimme. Ihr wird zugehört, ihre Worte werden weitergetragen – und damit auch die Haltung dahinter.
Die Welt befindet sich in einer Krise. Vor allem, weil die Menschheit ihre Ressourcen unkontrolliert verschwendet und erst viel zu spät reagiert, um der verursachten Klimakrise entgegenzuwirken. Sind unsere Güter erst einmal knapp, werden größere Gebiete auf der Welt erst einmal unbewohnbar, dann verändert sich auch unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben. Gravierend.
Warum also überhaupt noch Kinder in diese Welt setzen? Die für sich selbst ja bereits einen hohen Energie- und Ressourcenverbrauch beanspruchen? Und die vielleicht eine Zukunft erleben müssten, die absolut ungewiss ist? Dann lieber gar nicht. Findet Miley. Und finden viele andere.
Miley und Ehemann Liam sind sich einig
Die Haltung, die Miley und ihr Ehemann Liam Hemsworth gemeinsam vertreten, macht die Sängerin in ihrem Interview mit der Elle klar deutlich:
„Wir tun der Erde dasselbe an, was wir auch Frauen antun. Wir nehmen und nehmen und nehmen und erwarten dabei, dass sie weiter produzieren. Aber auch die Erde ist erschöpft. Sie kann nicht mehr länger einfach geben. Wir haben bereits einen beschissenen Planeten vorgesetzt bekommen und ich weigere mich, diesen an mein Kind weiterzugeben. Solange ich nicht das Gefühl habe, dass mein Kind auf einer Erde leben kann, auf der es Fische im Wasser gibt, werde ich niemanden in die Welt setzen, der auch noch damit umgehen muss.“
Ein Geburtsstreik als Schutz für das mögliche Kind also. Ausgelöst durch die deutlicher werdenden Folgen der Klimakrise. Kein neuer Gedanke, aber einer, der immer populärer wird. Ein Kind oder kein Kind? Was kann hier die Lösung sein?
Ist Fortpflanzung wirklich egoistisch?
Wäre es für die Welt tatsächlich gerechter, seinen eigenen Wunsch nach Fortpflanzung zurückzustellen? Um im Umkehrschluss nicht noch einen weiteren Menschen dem Klimawandel auszusetzen – und ihn Teil davon werden zu lassen?
Diese Entscheidung muss natürlich jede und jeder für sich selber treffen. Und mit erhobenem Zeigefinger zu argumentieren, ist bei diesem sensiblen Thema natürlich vollkommen unangebracht. Auch gegenüber Müttern und Vätern und all denjenigen, die noch Eltern werden wollen. Denn auch dann können Kinder schließlich mit guten und wichtigen Werten und Moralvorstellungen großgezogen werden.
Und Mileys Entscheidung bleibt damit eben auch nur, einzig und allein, (richtig!) ihre eigene. Die man sich anhören kann, von der man sich inspirieren lassen darf… die aber vor allem ebenso wie alle anderen ernst genommen werden sollte. #HerBodyHerChoice