Wir sind es ja gewohnt, alles zu bewerten: Hotels, Restaurants, Taxifahrer und Maniküre-Salons. Aber unsere Freunde? Unseren Freund? Die BFF und die Kollegin?
Klingt gruselig und wie aus einem schlechten Science-Fiction-Film, ist aber leider Realität:
Peeple heißt die App, mit der wir andere bewerten sollen. Wie Yelp für Menschen. Wir sind sprachlos und zitieren den Erklärungsversuch von Julia Condray, einer der beiden Gründerinnen:
„Peeple soll Menschen helfen zu entscheiden, wen sie einstellen, wer ihre Kinder unterrichten soll oder mit wem sie eine Beziehung eingehen wollen. Die Leute recherchieren enorm viel, wenn sie ein Auto kaufen wollen. Warum sollte man ihnen diese Recherchemöglichkeiten nicht auch in anderen Lebensbereichen ermöglichen?“
Bis zu fünf Sterne sollen vergeben werden können. Aha! Der Ex bekommt natürlich nur einen, die beste Freundin fünf und die Chefin – hmmm – drei.
Wer das genauso absurd findet wie wir fragt sich sicher auch: Wie kann man sich vor dieser Bewertungsapp schützen? Als das erste Mal vor wenigen Tagen über die App berichtet wurde, genügte es noch, dass derjenige, der einen anderen bewerten wollte, seine Handynummer hatte. WHAT?!?
Nachdem es aber wütende Proteste gab, wurde die App-Seite vorerst geschlossen und der Launch auf November verschoben. Ob sie jemals wirklich auf den Markt kommt, steht zum Glück noch in den Sternen. Aktuell sammeln die Gründerinnen Geld. Und bestehen darauf, dass Peeple keine bösen Absichten hat:
„Es ist eine durchweg positive App. Wir wollen Positivität und Freundlichkeit in die Welt bringen.“
Die beiden haben wohl noch nie was von Internet-Trollen und Cybermobbing gehört – anders können wir uns diese Naivität nicht erklären.
Credit: Peeple, Style du Monde