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Die Realverfilmung von „Mulan“ ist so empowering, dass man sie einfach sehen muss!

Eigentlich war der Plan, euch an dieser Stelle exklusiv mit brandheißen Quotes zur neuen Disney-Realverfilmung „Mulan“ zu füttern. Dafür bin ich Mitte März extra nach London geflogen, um dort die Hauptdarsteller allesamt zum Interview zu treffen. Doch dem Vorhaben hat Corona dann leider im letzten Moment schön einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Interview-Sessions wurden spontan gecancelt. Versteht mich nicht falsch, ich denke, das war die absolut richtige Entscheidung. Das mulmige Gefühl im Bauch konnte man zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr ganz leugnen. Dabei hätte ich Liu Yifei, Yoson An, Jason Scott Lee und Co. wirklich so ultra krass gerne getroffen und sie mit Fragen zum Movie gelöchert. 😄 Und erst recht, nachdem ich am Abend vorher noch die Gelegenheit hatte, den neuen Film auf der Europapremiere schon vor allen anderen zu schauen. Spoiler vorweg: Ich hab ihn geliebt! 

„Mulan“ ist ab dem 4. Dezember kostenlos auf Disney+

Und ich hätte es wirklich jedem von euch so sehr gegönnt, dass ihr ihn bereits zum eigentlich geplanten Kinostart Ende März hättet gucken können. Auf der großen Kino-Leinwand. Tja, Pustekuchen. Denn nachdem „Mulan“ erst von einem Starttermin zum nächsten weiter und weiter nach hinten verschoben wurde, entschied man sich letztlich ja kurzerhand, den Film einfach direkt bei Disney+ zu zeigen. Seit dem 4. September können Viewer, die bereit sind, zusätzlich zu ihrem Abo, auch noch einmalig 21,99 € on top für einen VIP-Zugang zu zahlen, den Film schauen. (Für alle anderen Disney+-Abonnenten ist der Film ab dem 4. Dezember dann auch endlich ohne weitere Kosten abrufbar!) Und das ist eine ganz schöne Hausnummer, wenn ihr mich fragt. Klar, die knapp 200 Millionen Dollar Produktionskosten müssen natürlich irgendwie wieder reingeholt werden, aber ich hoffe mal ganz stark, dass diese Rechnung auch aufgehen wird…

Denn es wäre schade, wenn „Mulan“ wegen Corona und den ganzen Umständen jetzt etwas untergehen würde. Denn dieser Film ist einfach Stoff, denn die Welt braucht. Ich muss dazu sagen, dass der Disney-Klassiker aber immer schon zu meinen absoluten Lieblingen gehörte. Damals wie heute! Endlich mal eine Story, in der sich nicht alles darum dreht, dass die Prinzessin am Ende ihren Prinzen kriegt…

Endlich ein Film, in dem eine junge Frau zeigt, was für ein absolutes Badass in ihr steckt. Endlich eine Disney-Figur, zu der man gerne aufschauen mag. So ging es mir damals zumindest. Und Leute, die neue Realverfilmung ist eigentlich noch zehnmal mehr empowering als sein Vorgänger. Regisseurin Niki Caro hat da ein echtes Meisterwerk geschaffen, wenn ihr mich fragt. Es ist einer der besten Real-Life-Filme, den ich bisher gesehen hab, wenn nicht sogar der beste.

„Mulan“ ist wie eine Hommage an alle Kämpferinnen und Powerfrauen da draußen!

Und für mich persönlich kommt es tatsächlich etwas überraschend, dass ausgerechnet ich sowas jetzt sage, bzw. schreibe. Denn eigentlich gehörte ich anfangs eher zu der Fraktion, die etwas missmutig reagiert hatte, als rauskam, dass der neue „Mulan“-Film sich extrem von dem (meinem geliebten) Animationsfilm unterscheiden wird. Ein neuer Bösewicht (plus eine Hexe als vermeintliche Antagonist – aber hier will ich nicht zu viel spoilern 😉), kein Mushu, keine Song-Einheiten von den Darstellern (ich trällere heute noch oft „Sei ein Mann“ vor mich hin) usw.!

Das Real-Life-Remake ist also definitiv anders, darauf muss sich jeder gefasst machen. Doch das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Denn bei all den unfassbar aufgeladenen, fast schon epischen Action-Momenten 💥 (tolle Kampfszenen, atemberaubend und fesselnd umgesetzt!!) bleibt einem sowieso keine Zeit, irgendetwas zu vermissen.

„Mulan“ hat seinen ganz eigenen Charakter erschaffen, in den ich mich sofort verliebt habe. Vielleicht aber auch, weil in dem Remake trotzdem noch ein wenig das Herz des Originals steckt. Denn an der ein oder anderen Stelle tauchen immer wieder Szenen oder auch Songbruchstücke auf, die einen sofort an den Disney-Klassiker erinnern. Sei es nun die legendäre Szene, in der Mulan für die Heiratsvermittlerin zurecht gemacht wird… oder auch die, in der Mulan ihren Kamm auf den Nachtisch ihrer Eltern legt, bevor sie sich auf ihre große Reise begibt. Um mal nur zwei zu nennen…

Doch wenn ich mich festlegen müsste, was genau „Mulan“ denn nun ausschlaggebend so einzigartig schön und stark für mich macht, dann ist es wohl das Gefühl, mit dem ich aus diesem Film herausspaziert bin. Ja, ich kann mich noch ziemlich genau daran erinnern, wie ich nach der Preview – mit dem Movie-Soundtrack „Loyal Brave True“ im Ohr – durch London zu meinem Hotel spaziert bin und mich ebenfalls einfach nur stark und wie elektrisiert gefühlt hab. Und wenn der Disney-Hit etwas erreichen und aussagen will, dann sicher das. Man kann alles schaffen, wenn man nur fest an sich und seine Stärken glaubt – und auch dazu steht. Auch wenn das vielleicht bedeutet, dass man damit etwas riskieren und aus gewohnten Rollenbildern ausbrechen muss. Genau wie Mulan.

Übrigens ist die im neuen Real-Life-Reboot im Gegensatz zum Original von Anfang mit der Gabe einer echten Kriegerin gesegnet (sie hat Moves drauf, bei denen man nur staunen kann – Respekt an Liu Yifei 😅). Allerdings kann Mulan sie eben nicht wirklich ausüben. Von ihr wird verlangt, einen Mann zu heiraten und Ehre für das Haus zu bringen. „Schweigsam, beherrscht, anmutig und diszipliniert“, soll eine Frau sein, wie die Heiratsvermittlerin es so schön formuliert… und nicht mit dem Schwert rumfuchteln, was den Männern vorbehalten ist. Doch das Schicksal will es nun mal anders mit Mulan.

Und Leute, in der einen Szene, in der Mulan auf ihrem Pferd reitet, sie ihren Zopf löst (und damit quasi auch ihre innern Zwänge) und sich das erste Mal richtig anerkennt und nicht nur „loyal und mutig“, sondern auch zu sich und der Außenwelt „aufrichtig“ ist (wie es die Worte auf ihrem Schwert sagen), war für mich einer der absoluten Gänsehaut-Momente im Film.

Und so empowering! Und wenn die Zuschauer nur ein wenig davon mitnehmen, hat Niki Caro mit ihrer wirklich wunderschönen, emotionalen, sexy (Yoson An, hallooo?! 😏) und teilweise humorvollen (ja, auch für ein paar Lacher ist zwischenzeitlich gesorgt) Realverfilmung alles erreicht. Und die Darsteller natürlich auch. Liu Yifei als Mulan ist umwerfend – und wirklich das Vorbild, das man auf der Leinwand sehen will. Auch im Jahr 2020, in dem sicher noch nicht bei jedem die konservativen Rollenbilder aus den Köpfen verschwunden sind. Leider. Doch „Mulan“ zeigt einfach wunderbar, dass Frauen eben genauso stark sein können und dürfen wie Männer. Und das es für letztere im Gegenzug genauso in Ordnung ist, mal nicht „stark“ zu sein und eine weiche Seite zu zeigen. Was im Film auch herrlich schön in einem der Soldaten veranschaulicht wird. 😜 Der Name ist mir leider entfallen, aber ihr werdet sofort wissen, wen ich meine.

Also ihr kleinen „warriors“ da draußen, wie Niki Caro es bei der Premiere immer so schön ausgedrückt hat, dieser Film ist für euch! Lasst euch mitreißen wie ich damals. Es lohnt sich wirklich. ❤️

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