Ich habe ja wirklich gedacht, dass ich so langsam genug habe, von irgendwelchen Teenie-Serien und Coming-of-Age-Dramen, bei denen es doch eigentlich eh immer nur um ein und dasselbe geht. High School mit all ihren Dramen. Und im Mittelpunkt junge Menschen (gerne die nerdige Fraktion 🤓), die an der ersten großen Liebe verzweifeln, die vor dem ersten Sex stehen (oder auch nur davon träumen) und die gefühlt von all den High-School-Struggles auf einmal übermannt werden.
Tja, liebe Leute, ich sag’s mal so: Ich lieb’s trotzdem. 😄 Oder gerade deswegen. Denn irgendwie findet man sich doch irgendwo in diesen bunten Bildern und schillernden Charakteren auf die ein oder andere Weise wieder… was doch irgendwie eine ziemlich heilende und beruhigende Wirkung hat, oder? Wir waren schließlich alle mal jung, unerfahren und ja, leider des Öfteren auch etwas dumm. 😅 Naja, alles Schnee von gestern!
Doch das sind Teenie-Serien zum Glück noch lange nicht, wie mir jetzt dank des neuen Streaming-Nachschubs „Never Have I Ever…“ (auf Deutsch: „Noch nie in meinem Leben…“) wieder mal bewusst wurde. Denn diese neue Netflix-Serie ist wirklich so erfrischend und Binge-Watching-würdig, dass ich direkt an einem Abend mal kurz die ersten sechs (von zehn) Folgen durchgesuchtet hab… bis dann doch das Bett gerufen hat. Zu meiner Verteidigung: Eine Episode geht nicht mal 30 Minuten, das ist also locker zu schaffen. 😜
Einmal mit „Noch nie in meinem Leben…“ angefangen, könnt ihr nicht mehr aufhören
Und außerdem kann man sich nur in Devi Vishwakumar (gespielt von Maitreyi Ramakrishnan) verlieben und mit kleinen Tränchen in den Augen (mal vor Lachen, mal vor Mitleid) dabei zusehen, wie sie sich irgendwie in ihrem zweiten High-School-Jahr so durchschlägt.
Bewundernswert toll, muss man dazu wohl direkt mal sagen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Devi, die übrigens Tochter von indischen Einwanderern in den USA ist, einige Schicksalsschläge hinter sich hat. Erst stirbt überraschend ihr Vater an einem Herzinfarkt, dann ist sie zweitweise gelähmt und bei all der Wut und Trauer im Bauch muss sie on top eben auch noch irgendwie das allgemeine Teenie-Dasein meistern. That’s a lot! 😅
Coole Darsteller, viel Diversität, bunte Stories
Doch Devi ist tough, aus irgendeinem Grund wirklich mega selbstbewusst (ja, so selbstbewusst wären wir alle damals nur gerne gewesen 😅) und ein Girl, das versucht voranzukommen. Egal, in welche teilweise doch sehr grotesken Situationen sie das auch bringt.
Aber sie hat sich nun mal für sich und ihre zwei besten Freundinnen Eleanor und Fabiola vorgenommen, ihren Nerd-Status wenigstens einmal hinter sich zu lassen: „Wir erfinden uns neu“, so das Ziel. Ach ja, und Sex hätten sie dann halt auch noch gerne.
So, und bei diesem Vorhaben geht zumindest Devi direkt in die Vollen und sucht sich – logisch – den hottesten Typen an der Schule aus: Paxton! Dieses Schnuckelchen hier… 😜
Und um an dieser Stelle mal kurz das „mega selbstbewusst“ von eben zu erklären: Sie schlägt ihm tatsächlich face-to-face vor, doch einfach mal Sex zu haben. In seiner Garage. Nach der Schule. Easy. 😄 Versteht ihr jetzt, warum man Devi einfach lieben muss?
Und ich will natürlich nicht alles spoilern, aber bis zur sechsten Folge ist das zwischen den beiden wirklich ein ständiges Auf und Ab... und aus irgendeinem Grund fiebere ich wirklich wie so ’ne Irre mit den beiden mit, haha. 🤣 Obwohl Ben (quasi Devis männliches Nerd-Pendant – mit Herz – und leider auch mit reichen Eltern, die nie da sind) wahrscheinlich die bessere Wahl wäre. Ja, ich glaub, da flammt etwas auf. Aber we’ll see..
Feststeht auf jeden Fall: „Noch nie in meinem Leben…“ ist eine bunte, wenn auch zeitweise leicht überdrehte Teenie-Serie, die man definitiv in einem Rutsch durchstreamen kann.
Bunt – übrigens im wahrsten Sinne des Wortes, schließlich kommt Devi aus einer indischen Familie. Also ja, ihr dürft euch in der Serie gelegentlich auch auf ein wenig Bollywood-Feeling freuen 🙌… (und bei einigen Traditionen allerdings auch nur ungläubig den Kopf schütteln, Stichwort: arrangierte Ehe… aber ihr werdet’s schon sehen).
Doch diese Serie ist vor allem auch bunt an tollen Darstellern mit Tiefgang und einer ordentlichen Portion Diversität, die man sich so eigentlich in jeder Serie und in jedem Movie nur wünschen würde. Ja, der Cast ist von vorne bis hinten bunt durcheinander gewürfelt, selbst Devis Schwarm Paxton ist japanischer Herkunft. Und gerade die Tatsache, dass noch dazu keiner von ihnen total geleckt ist und jeder mit seinen eigenen kleinen Macken und persönlichen Hürden zu kämpfen hat, macht „Noch nie in meinem Leben…“ wahrscheinlich erst so herrlich sympathisch.
Denn mal ehrlich: High-School-Teenie-Serien à la „Riverdale“, bei der man das Gefühl hat, durch einen Modelkatalog zu streamen, gibt’s nun wirklich genug. Da reiht sich diese Serie doch viel mehr in die „Sex Education“-Reihe ein. Brutal ehrlich, nur mit weniger Sex. 🤣
Obwohl… who knows. Bin ja erst bei Folge 6. 😜 Heute Abend geht’s dann weiter. Und das kann ich euch nur auch empfehlen. „Noch nie in meinem Leben…“ macht Spaß, zaubert ein Lächeln ins Gesicht und hat damit sicher schon alles erreicht, was man sich gerade als Kontrastprogramm in dieser Zeit so wünschen kann. 🙏