
Diese Geschichte könnte schöner und trauriger nicht sein. Vermutlich kommt es doch eher selten vor, dass diese beiden Gefühle so nah beieinander stehen. Doch was die Journalistin Amanda Platell jetzt gegenüber der DailyMail beschreibt, löst genau DAS in uns aus. Einen kalten Schauer, ein Tränchen im Augenwinkel und gleichzeitig diese Wärme und ein feines Lächeln – gefolgt von dem Gedanken „So wollen wir das auch irgendwann“.
Amanda erzählt die Geschichte ihrer Eltern, Norma June Platell und Francis Ernest Platell, die Anfang Januar mit über 90 Jahren verstorben sind. Doch das Ereignis, das natürlich Anlass für tiefe Trauer ist, löst gleichzeitig ein feines Glücksgefühl in ihr aus. Denn das Paar, das zu dem Zeitpunkt bereits 70 Jahre miteinander verheiratet war, schlief friedlich nebeneinander ein. Hand in Hand. Nur wenige Minuten nacheinander.

Ohne den anderen zu leben, war für beide schon immer unvorstellbar, beschreibt die Tochter. Denn trotz schwieriger Zeiten hätten sie immer ein glückliches Leben miteinander verbracht:
„Wir haben manchmal vielleicht nur wenig Geld gehabt – aber an Liebe mangelte es uns nie.“
Das Paar war füreinander da
Auch als das Ehepaar älter wurde, kam es daher nicht infrage, den anderen aufzugeben. Norma erkrankte an Alzheimer, doch solange es ihrem Mann möglich war, pflegte er sie und behielt sie daheim. Als die alte Dame schließlich doch mehr Unterstützung benötigte und in eine Einrichtung zog, folgte Francis nur wenige Jahre später, infolge eines Herzinfarkts:
„Mein Vater war froh, die ganze Zeit bei meiner Mutter sein zu können, in einem gemeinsamen Zimmer, Betten nebeneinander, er links, sie rechts. Natürlich vermisste er die Unabhängigkeit, die er davor gehabt hatte. Aber letztendlich war Zuhause überall dort, wo Mum war.“
Wenn die ewige Liebe Wirklichkeit wird
Die Liebesgeschichte der beiden ist so simple, so alltäglich, so unaufgeregt – und doch so außergewöhnlich. Weil die Verbindung zwischen ihnen hielt und das Paar über 70 Jahre hinweg gemeinsam durchs Leben trug. Amanda ist stolz auf ihre Eltern und beschreibt, dass die beiden sich ihren Tod wohl genau so gewünscht hätten. Zu zweit, Hand in Hand:
„Meine Mutter atmete ungewöhnlich. Mein Vater war unruhig in dieser Nacht. Deshalb kam die Schwester, die ihre Runde gemacht hatte, bereits nach 10 Minuten noch einmal in das Zimmer, um nach ihnen zu sehen. In diesem kurzen Zeitraum waren beide gestorben. Friedlich. Zusammen. Wie sie es gewollt hätten. Nicht einmal der Arzt konnte später feststellen, wer zuerst gestorben war. Der Zeitpunkt auf ihren Sterbeurkunden ist daher identisch.“
Kein Wunder, dass diese ganz besondere Geschichte gerade das Netz berührt. So viel Liebe, so viel Hingabe und Zuneigung. Bis zum Schluss blieb es für das Paar eine Selbstverständlichkeit, ihre Leben zu teilen und füreinander da zu sein. Einen liebevolleren und vertrauteren Abschied kann man sich wohl kaum wünschen. Findet nicht nur die gerührte Tochter. Auch wir verdrücken leise ein Tränchen – und glauben mal wieder ein Stückchen mehr an Wunder und die Liebe, die ewig halten kann.