Text: Laura Dunkelmann
Düfte testen, ohne daran zu riechen? Das ist ja fast wie Pizza bestellen, ohne den Belag zu kennen… Also auf den ersten Blick ein Wagnis!
Aber ☝️: Der Parfum-Hersteller Puig, der unter anderem die Düfte von Jean Paul Gaultier und Prada rausbringt, hat jetzt das Pilot-Projekt AI.LICE lanciert. Via QR Code bekommt man beim Filmen oder Fotografieren eines Flakons alle Infos zu Inhaltsstoffen und Duftrichtung.
Das Einordnen des Parfums wird also viel einfacher und vor allem verständlicher. Das Praktische: Der neu gescannte Duft lässt sich dann easy mit den eigenen, bereits erprobten Lieblingen vergleichen.
Das ist nur ein Beispiel, wie neue Technologien in die Parfümerie einziehen. Artificial Intelligence kann jetzt nämlich nicht nur Düfte analysieren, sondern auch selbst komponieren – wie ein ausgebildeter Parfümeur.
Dafür hat IBM zusammen mit Symrise, einem deutschen Dufthersteller, mit einer Database von mehr als 1,8 Millionen Aroma-Kombinationen zusammen an einem Programm geschraubt. Mit Hilfe von Algorithmen komponiert das Programm Düfte, die auf Vorlieben der Konsumenten basieren.
Auch Givaudan, ein französischer Dufthersteller, nutzt ein Programm, das das Abmischen von Parfums digital visualisiert – und damit das Experimentieren mit Duftölen und Pipetten stark reduziert. Firmenich, ein Schweizer Dufthersteller, nutzt ein AI Programm, um ökologischere Düfte herzustellen.
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Effizient, praktisch und modern – Was aber immer außen vor bleibt, egal, ob es um die Wahl des Parfums oder das Komponieren geht, sind die Emotionen und das persönliche Gefühl. Eine Beraterin in der Parfümerie führt vielleicht an eine völlig neue Duftrichtung heran, ein Parfümeur entdeckt eine bisher unbekannte Zusammenstellung oder ein Forscher einen neuen Inhaltsstoff, der nicht auf bereits gesammelten Daten basiert.
Wir bestellen ja auch nicht immer die gleiche Pizza, oder?! 🍕😜