Da wurde Pantene aber ganz schön Feuer gemacht – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Friseur Patrik Alan Simpson aus dem US-Bundesstaat Maryland warf dem Haarpflegeunternehmen kürzlich vor, dafür verantwortlich zu sein, die Haare seiner Kundin in Brand gesteckt zu haben. Doch ist da auch was dran?
Er berichtet in seinem Facebook-Beitrag davon, dass er einer Kundin in gewohnter Routine die Haare blondiert habe, diese kam allerdings nach kurzer Einwirkzeit entsetzt auf ihn zu…
PUBLIC SERVICE ANNOUNCEMENT!!!!!!!For the love of anything holy...... PLEASE stop using this crap in your hair! I...
Posted by Patrik Alan Simpson on Dienstag, 22. März 2016
„Sie kam auf mich zu und sagte mir, ihr Haar würde brennen... Ich hab also die Folien angefasst und… Verdammt, ich hab mir fast die Finger verbrannt!!! Ich hab die Päckchen geöffnet und mir kam Rauch entgegen…“
Dafür verantwortlich macht der geübte Friseur die Inhaltsstoffe der Pantene Pro V-Pflegeserie, die seine Kundin regelmäßig nutzte.
„Wenn es (das Haar) eine Schicht aus Parabenen, Plastik und Silikonen aufgebaut hat und dann in Kontakt mit Bleiche oder Farbe kommt, reagiert es und die Blondierung lässt diese Schicht schmelzen. Es entsteht eine sehr heiße Flüssigkeit, die zu Verbrennungen führen kann, wenn sie in Kontakt mit der Haut kommt.“
Schwere Vorwürfe, denen Refinery29 nachgegangen ist und damit aufgedeckt hat, dass es sich bei den Anschuldigungen des Hairstylisten um haltlose Vorwürfe handelt! Im Rahmen der Recherchen wurden verschiedenen Experten befragt. So zum Beispiel Chemikerin Ni’Kita Wilson.
„Silikone versiegeln die Haare bis in die Spitzen. Falls sie sich auf den Haaren abgelegt haben sollten, dann führt das lediglich dazu, dass die Farbe nicht so gut vom Haar aufgenommen werden könnte.“
Wir haben den Topstylisten und Diplomcolorist Ilja Ustinov gefragt, der die Ursachen ebenfalls woanders vermutet. Er weist auf den chemischen Prozess hin, der ohnehin stattfindet und Wärme entstehen lässt. Wenn Metallsalze, wie sie in Hennafarbe oder auch in einigen Shampoos enthalten sind, hinzukommen, kann es zu einer extremen Hitzeentwicklung und sogar Rauch kommen.
„Die meisten Friseure benutzen beim Blondieren beziehungsweise beim Strähnen Aluminiumfolie. Unter der Folie entsteht dann ein Hitzestau, weil die Wärme und der Sauerstoff nicht entweichen können. Dabei quillt das Haar noch mehr und wird stark geschädigt!“
Auch das Unternehmen selbst hat sich zu den haarsträubende Vorwürfen geäußert:
„Es gibt keine Verbindung zwischen unseren Produkte und der Reaktion, die der Friseur beobachten konnte. Wir wissen zwar nicht, wodurch diese entstanden ist; unsere Shampoos und Spülungen waren es nicht.“
Wir sind froh, dass die Vermutungen des US-Friseurs nur an den Haaren herbeigezogen sind, und haben uns schon einmal fix den nächsten Termin beim Hairstylisten unseres Vertrauens gemacht.
Credit: giphy, instagram.com/acidkitten