
Leute, ich sag’s euch, meine Periode ist diese Woche ein Höllenritt. Höl-len-ritt. Von meinem Verschleiß an Tampons (zwei Packungen an zwei Tagen, are you kidding me??) mal ganz abgesehen: Gestern klingelte mein Wecker um 7.15, auf den ersten Schlag öffnete ich meine Augen, dreißig Sekunden später fing ich an zu heulen. Einfach so, das erste was ich an diesen Morgen machte, war heulen. Ohne besonderen Grund. Den Rest der Woche war ich depri und mein Essverhalten schwankte zwischen „ich kann das nicht mal riechen“ und „Pizza zum Frühstück bestellen? Sounds like a good idea“.
Was sagt das jetzt über mich aus, außer, dass ich ein Häufchen Elend bin? Tatsächlich einiges, wie ich jetzt von Yoga-Lehrerin und Ayurveda-Coach Totally Tabea erfahren habe (ihr erinnert euch an sie dank dieses Hacks, den sie uns zum Wachwerden verraten hat). Sie sagt nämlich: Die Art und Weise, wie eine Frau PMS und ihre Periode erlebt, lässt sich einem gewissen Ayurveda-Charaktertypen zuweisen! Und genau diese Weisheit geben wir jetzt an euch weiter. 🤗
Was genau ist „Ayurveda“ überhaupt?
Ayur-was?! Die meisten von euch haben den Begriff sicher schon gehört, können ihn aber nicht genau einordnen, daher hier einmal zum Start eine Erklärung zum Begriff.
„Viele Menschen kennen Ayurveda heute als Tee oder Massage. Und das ist auch gar nicht falsch. Allerdings steckt hinter dem Begriff noch so viel mehr!“, so Tabea.
Ayurveda ist nämlich ein ganzheitliches Lebenskonzept, das eben nicht nur Heißgetränke und ein bisschen Durchgeknete umfasst, sondern auch die Ernährung, Yoga, verschiedene Routinen und 5.000 Jahre alte Lehren miteinbezieht.
Aus dem Sanskrit übersetzt heißt Ayurveda so viel wie „die Wissenschaft des Lebens“.
Bevor ihr jetzt zusammenzuckt, keine Sorge: Man muss kein indischer Gelehrter sein, um diese zu verstehen. Wenn man das wichtigste Grundprinzip kennt, ist sie ziemlich einfach zu durchblicken. Denn alles stützt sich auf die fünf Elemente und drei Doshas.
Aus diesen fünf Elementen – Wasser, Erde, Feuer, Luft und Äther – setzt sich alles in unserem Leben zusammen. Wir selbst und unsere Umgebung. In jedem von uns stecken diese Elemente in einem ganz individuellen Verhältnis, so wie auch jeder von uns einen einzigartigen Fingerabdruck hat. Manche von uns sind eher der luftige Typ, ein anderer tendiert zum Feuer und ein dritter ist mehr so der Fels in der Brandung.
Und genau diese unterschiedlichen Ayurveda-Typen nennt man „Dosha“. Die werden wir uns jetzt genauer zusammen anschauen und untersuchen, wie eure Periode und das Prämenstruelle Syndrom damit zusammenhängen.
Welches sind die drei „Doshas“ und was sagen sie über den Charakter aus?
Insgesamt gibt es drei unterschiedliche Ayurveda-Typen bzw. Doshas – „Vata“, „Pitta“ und „Kapha“. Sie sind angeboren und bleiben im Verlauf des gesamten Lebens konstant. Jeder Mensch trägt alle drei Doshas in sich. Wie stark oder schwach sie jeweils ausgeprägt sind, ist hingegen (wie auch mit den Elementen? individuell.
„Vata“ bedeutet übersetzt „Wind“. Vata-Typen sind die Wirbelwinde unter uns, die immer in Bewegung sein müssen, impulsiv sind, ständig neue Ideen haben und gerne viel reden, denn Kommunikation ist ihr Steckenpferd. Außerdem genießen sie es, im Mittelpunkt zu stehen.
Pitta-Typen sind die feurigen Menschen, die viel Temperament besitzen, super ehrgeizig sind und sich gerne mit anderen messen. Sie sind aber auch sehr strukturiert, denken oft pragmatisch und lösungsorientiert und wissen genau, was sie im Leben wollen – nämlich etwas ganz Großes erreichen.
Und dann hätten wir da noch die Kapha-Typen, die immer super geerdet sind, gemütlich, nicht so schnell die Bodenhaftung verlieren und sehr viel Wert auf Loyalität legen. Familie und Freunde kommen bei ihnen vor Beruf und Karriere. Man kann sie nur schwer auf der Ruhe bringen.
Darüber hinaus erklärt uns Tabea, und hier wird es besonders spannend, Folgendes: „Die Doshas sagen nicht nur etwas über den Charakter aus, sondern auch über den Körperbau der jeweiligen Person und zu welchen Krankheiten diese neigt. Oft kann man daher an den Symptomen erkennen, welcher Ayurveda-Typ man ist. Das gilt auch für die Beschwerden, die Frau während ihrer Periode hat.“
So erleben die einzelnen Doshas ihre Periode

Jetzt aufgepasst Mädels, denn folgende Rückschlüsse lassen sich von euer Menstruation auf Ayurveda schließen und andersrum:
Vata-Frauen tendieren zum Beispiel zu Blähungen, Schmerzen im unteren Rücken und Schlaflosigkeit. Außerdem kommt ihre Periode eher unregelmäßig und fällt relativ kurz aus.
Pittas bekommen, während sie menstruieren, super unreine Haut, haben mit Hitzewallungen zu kämpfen und sind extrem leicht zu reizen. Ihre Periode kommt oft etwas zu früh und fällt eher stark aus.
Kapha-Ladies bevorzugen während der Regel ihr Bett, weil sie dauerhaft müde sind, leiden unter Verstopfung und kommen aufgrund ihrer Wassereinlagerungen kaum noch in die liebste Skinny-Jeans. Ihre Blutung kann sich ganz schön in die Länge ziehen und ist oftmals eher klumpig.
Na, erkennt ihr euch wieder? (*Der Moment, in dem ich realisiere, dass ich alles drei bin, zu gleichen Teilen 😭*)
So können die jeweiligen Typen ihre Symptome lindern
„Als ich vorhin sagte, dass sich im Ayurveda vieles von allein erklärt, meinte ich das auch so. Man muss sich immer nur vor Augen führen, dass Vata für den Wind steht, Pitta für das Feuer und Kapha für die Erde“, erklärt uns unsere Expertin und gibt uns folgende Tipps mit an die Hand:
1. Vata:
Wer mit Vata-Symptomen zu kämpfen, muss irgendwie den Wind besänftigen und schauen, dass er sich erdet. Das geht am besten mit Lebensmitteln, die – wie sollte es anders sein – aus der Erde kommen. Da hätten wir zum Beispiel Süßkartoffeln, Kürbis und Rote Beete. Wer daraus einen schönen Eintopf kocht, schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Vatas sollten im Idealfall nämlich warme Mahlzeiten zu sich nehmen. Verzichten sollten sie hingegen auf Rohkost und Bohnen. Die erzeugen schließlich noch mehr Wind. Generell ist für Vatas Runterkommen angesagt! Schlüpft in euren Lieblings-Jogger, macht es euch auf der Couch bequem und trinkt einen beruhigenden Fenchel-Tee. Wer sich dennoch etwas bewegen möchte, macht eine Stunde Yin-Yoga. Alles, was jetzt erdet und aufwärmt, ist erlaubt.
2. Pitta:
3. Kapha:
Poah, einiges gelernt! Und wenn ihr jetzt angefixt seid und gerne noch tiefer in die Ayurveda-Lehre einsteigen wollt, könnt ihr gerne mal hier klicken – Tabea gibt in Hamburg nämlich einen Workshop dazu. Ansonsten haben wir hier auch noch einen spannenden Artikel darüber, was sogar der Mond mit eurer Periode zutun hat – lesen lohnt sich!
Ich werde auf jeden Fall nochmal in mich gehen, um zu schauen, welches Dosha bei mir dominiert, um dann die Tipps zu beherzigen. In vier Wochen gibt’s dann hoffentlich ein Erwachen ohne Heul-Attacke.