Fassungslosigkeit, Entsetzen und eine unendliche Wut – Emotionen, die gerade wahrscheinlich jede Frau auf diesem Planeten nachempfinden kann.
Der Grund: ein Bericht der New York Times, der vor ein paar Tagen wie ein Lauffeuer die Runde machte. Darin wird der Hollywood-Produzent Harvey Weinstein beschuldigt, Angestellte und Schauspielerinnen über fast drei Jahrzehnte (!) lang sexuell belästigt zu haben.
Eine der Opfer darunter ist die ehemalige „Charmed“-Darstellerin Rose McGowan. Und ihre Anschuldigungen sind wirklich erschreckend: ihrer Aussage nach habe Weinstein sie nicht „nur“ belästigt, sondern sogar vergewaltigt.
„Ich habe dem Kopf deines Studios (Roy Price) gesagt, dass Harvey Weinstein mich vergewaltigt hat. Immer und immer wieder, habe ich es gesagt. Er sagte, es sei nicht bewiesen worden. Und ich sagte, ich sei der Beweis“, schrieb die Schauspielerin gestern auf ihrer Twitter-Seite und richtete sich damit an Amazon-Chef Jeff Bezos.
1) @jeffbezos I told the head of your studio that HW raped me. Over & over I said it. He said it hadn’t been proven. I said I was the proof.
— rose mcgowan (@rosemcgowan) October 12, 2017
Extreme Anschuldigungen, mit denen sich die Schauspielerin nun über die sozialen Medien an die Öffentlichkeit richtete.
Und das, obwohl Twitter gerade erst ihren Account zeitweise sperren ließ, weil sie sich über die Social-Media-Plattform schon in den vergangenen Tagen zu deutlich über den Fall Weinstein geäußert und sogar eine private Handynummer gepostet hatte.
Ach ja, sogar Hollywood-Schauspieler Ben Affleck bekam in dem ganzen Drama sein Fett weg. Ihn beschuldigte McGowan, über Weinsteins Verhalten gewusst zu haben und strafte ihn mit einem „fuck off“ auf Twitter ab.
Mittlerweile schaltete das Online-Portal ihren Account zwar wieder frei, doch die Aktion hat im Netz für eine riesige Welle der Empörung gesorgt.
Und nicht nur das! Schon nach kurzer Zeit taten sich zahlreiche Frauen und Aktivistinnen zusammen und riefen zum Twitter-Boykott auf. Unter dem Hashtag #WomanBoycottTwitter fordern sie dazu auf, der Plattform heute, am 13. Oktober, für einen Tag den Rücken zuzukehren.
Frauen starten Protestaufruf #WomanBoycottTwitter
Ihre Message: Frauen dürfen nicht länger mundtot gemacht werden, wenn es um Themen wie sexuelle Belästigung geht. Und die Aktion trägt Früchte. Mittlerweile haben tausende User – darunter auch Männer☝️ – den Hashtag gepostet und sich der Bewegung angeschlossen.
Sogar Promis wie Chrissy Teigen, Alyssa Milano, Mark Ruffalo und John Cusack gehören zu denjenigen, die sich bereits öffentlich zu der Aktion bekannten und ihr Zeichen setzten: #WomanBoycottTwitter.
Tomorrow (Friday the 13th) will be the first day in over 10 years that I won’t tweet. Join me. #WomenBoycottTwitter pic.twitter.com/xoEt5Bwj5s
— Alyssa Milano (@Alyssa_Milano) October 13, 2017
Who else is taking part in #womenboycottTwitter tomorrow? It’s to show support for Rose McGowan’s after her Twitter suspension. pic.twitter.com/wO4DANphMX
— Jessica Spooooker ? (@jessiblah) October 12, 2017
Ladies. Let's do this. #WomenBoycottTwitter. Not because of hate but because I love this platform and know it can be better.
— christine teigen (@chrissyteigen) October 13, 2017
Tomorrow I follow the Women. #WomenBoycottTwitter
— Mark Ruffalo (@MarkRuffalo) October 13, 2017
Hell yes - singing off at 12 am https://t.co/r7Juq5Sfa7
— John Cusack (@johncusack) October 13, 2017
#IStandWithRose .@rosemcgowan and all the other victims. #WomenBoycottTwitter tomorrow. https://t.co/XTXtFMv2CM
— Anna Paquin (@AnnaPaquin) October 13, 2017