Ganz ehrlich? Wir können es uns manchmal wirklich überhaupt nicht vorstellen, wie es sein muss, in der Öffentlichkeit zu altern, und ständig mit Kommentaren zum eigenen Körper konfrontiert zu werden. Vor allem als Frau. Das beste Beispiel sind dafür ja eigentlich die „And Just Like That…“-Darstellerinnen. Denn während Kristin Davis beispielsweise für ihren zu glattgebügelten Filler-Look im Netz verspottet wurde, musste sich Sarah Jessica Parker immer wieder Kommentare darüber anhören, dass sie irgendwie nicht gut gealtert sei. Heißt: Eigentlich kann Frau es gar nicht richtig machen… Entweder man ist zu natürlich. Oder zu künstlich.
Ein ständiger Druck, der natürlich was mit einem macht. Das wird nun auch wieder in einem Interview von SJP bei der The Howard Stern Show deutlich. Dort sprach die Schauspielerin nämlich ganz offen über ihre Beziehung zum Älterwerden und vor allem auch die „verpasste“ Chance, mit Facelifts anzufangen. Und irgendwie machen einige ihrer Aussagen fast schon traurig. Als Howard Stern die 58-Jährige nämlich danach fragte, ob sie wisse, dass sie eine gut aussehende Frau sei, entgegnete Parker nur: „Ich meine, ich bin vorzeigbar. Ich mag es aber nicht wirklich, mich selbst im Spiegel anzusehen…“
Und diese Worte von einer Frau, die wirklich wunderschön gealtert ist – auch ohne Facelifts. Übrigens das nächste Thema, über das sie in der Show offen sprach. „Ich glaube ehrlich gesagt, dass ich das Facelift verpasst habe. So ein ein gutes, altmodisches [Facelift], das man hat, wenn man etwa 44 ist.“ Darüber nachgedacht habe sie allerdings immer mal wieder. Allerdings befürchte sie, dass es nun einfach zu spät sei, um damit anzufangen, und man wahrscheinlich wie eine komplett neue Person aussehen würde. Und dennoch: „Aber man kann verstehen, warum Menschen diese Wahl treffen, weil so viel Wert auf das Aussehen gelegt wird – insbesondere bei Frauen“, so der „Sex and the City“-Star.
„Letztes Jahr, als wir mit der neuen Staffel zum ersten Mal auf Sendung gingen, gab es so viele endlose Artikel über das Altern und das Altern in Würde, und darüber, dass Sarah Jessicas Haare grau sind. Und ich dachte: ‚Erstens sind sie das nicht. Aber wen interessiert das?‘ Ich sitze neben Andy Cohen, dessen Kopf mit grauen Haaren bedeckt ist, und das habt ihr überhaupt nicht erwähnt.’“ Jaaa, Doppelmoral vom feinsten. Parker verstehe deshalb, warum Frauen das Gefühl bekommen, etwas an sich machen lassen zu müssen. So wie Kristin Davis zum Beispiel, die ja bereits offen darüber sprach, wie sehr sie sich selbst Druck gemacht habe, wieder wie ihr jüngeres Ich auszusehen. „Ich glaube nicht, dass das falsch ist. Ich denke, dass die Leute alles tun sollten, was ihnen ein besseres Gefühl gibt, wenn sie aus der Tür gehen.“
Ja, leben und leben lassen. Und die blöden Kommentare einfach für sich behalten. Das würde so viel einfacher machen.
Seht hier das Interview mit Sarah Jessica Parker: