Text: Franziska Frank
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Sie ist begehrt wie nie – selbst von Friedhofstoiletten wird sie momentan geklaut. Nein, das ist leider kein Scherz. Handseife erlebt gerade ein Comeback, auf das wir wohl alle lieber verzichtet hätten. Laut statistischem Bundesamt haben wir Deutschen in den vergangen Wochen 337 Prozent mehr Seife gekauft als zur gleichen Zeit im Vorjahr. 😳 Schuld daran ist das Coronavirus, das die Welt jetzt schon seit einigen Wochen Kopf stehen lässt.
Jaaaaa, Händewaschen hier, Händewaschen da – wir können es ehrlich gesagt auch nicht mehr hören. Trotzdem bleibt es wichtig. Und ist es gut, weiterhin daran zu erinnern. Das dachten sich auch Celebrities wie Selena Gomez, Olivia Wilde oder Dakota Johnson. Für die #SafeHands Challenge auf Instagram filmten sie sich – richtig – beim Händewaschen.
Wie lang sich 20 Sekunden anfühlen können, stellen wir momentan jeden Tag aufs Neue beim Einseifen unserer Hände fest. Da haben die Gedanken Zeit, lustige Schleifen zu drehen. 😅
Habt ihr dabei mal darüber nachgedacht, wie Seife eigentlich funktioniert? Und warum sie der größte Feind des Virus’ ist? Die Frage kam uns neulich in den Sinn.
Hier die Erklärung: Das Virus wird geschützt durch eine Hülle – doch die ist gleichzeitig auch seine Schwachstelle.
Denn sie besteht aus Lipiden, also aus Fetten. Und das ist der Moment, wo die Seife angreifen kann.
Seifenmoleküle haben zwei unterschiedliche Enden. Das eine ist wasserliebend, das andere fettliebend. Wenn Seifenmoleküle in einer wässrigen Lösung auf Lipide treffen, wie eben hier auf die Lipidhülle von Covid-19, heften sich die fettliebenden Seiten der Moleküle an sie und schließen das Virus ein.
Es entsteht eine sogenannte Mizelle, aus der die wasserliebenden Enden herausragen, die sich nun auf die gleiche Weise mit dem Wasser verbinden. Das eingeschlossene Fett – in unserem Fall das Virus – kann dann einfach mit dem Seifenwasser von der Haut gespült werden. 🙏
Dieser chemische Vorgang braucht nicht viel Zeit, nur genug, um wirklich alle Viren zu erwischen und einzukesseln. Lächerliche 20 Sekunden – und die können wir dafür doch wohl entbehren.
Was machen wir jedoch, wenn folgendes Horrorszenario eintritt: Wir kommen vom Einkaufen und stehen vor einem leeren Seifenspender. 😱 Klar, wir könnten uns die Schuhe direkt wieder anziehen und zurück zum Supermarkt laufen. Oder wir sparen uns den Weg und greifen einfach zu Duschgel oder Spülmittel. Hm, aber ob das wirklich funktioniert? 🤔
Sind Duschgel und Spülmittel ein Ersatz für Seife?
Tatsächlich sollte man nur im Notfall auf Duschgel oder Spülmittel zurückgreifen. Und das hängt mit dem pH-Wert der Haut zusammen. Eine gesunde Haut hat einen pH-Wert zwischen 4 und 6,5.
Klassische Seifen hingegen sind basisch: Ihr pH-Wert liegt zwischen 8 und 11. Dadurch kann sie weitaus mehr Hautfett, Schmutz und somit auch Viren lösen, als ein pH-neutrales Duschgel, das den Körper eher pflegen und besonders schonend reinigen soll.
Spülmittel erreichen das Gegenteil: In ihnen ist die Konzentration an Tensiden viel höher als bei Handseifen. Kein Wunder, immerhin soll es ja die richtig hartnäckigen Fette aus Pfannen und Co. lösen. Dadurch greift es unsere Haut zu sehr an, schädigt ihren Säureschutzmantel und macht sie so durchlässiger für Schadstoffe. Das Virus wäscht du so zwar erfolgreich runter, aber deine hauteigenen Lipide eben auch.
Sollte die Handseife gerade leer sein, haben wir hier ein paar schöne Vorschläge für euch. Denn eins ist klar: Wenn wir schon mehr als je zuvor auf Seife angewiesen sind, sollte sie wenigstens ein echtes Schmuckstück in unserem Badezimmer sein. 😏
Die schönsten Seifen zum Nachshoppen
Für das Badezimmer:
Für die Küche:
Sollte neben eurem Spülmittel in der Küche noch Platz sein, passen diese besonders tiefenreinigenden Seifen perfekt daneben. Entfernen nicht nur Viren, sondern auch fiesen Zwiebel- oder Knoblauchgeruch von den Händen.