Health & Body Life

So ist es, wenn du 5 Tage lang (fast) nur Früchte isst

Ehrlich gesagt dachten wir ja schon, dass es krass sei, sich komplett vegan zu ernähren, sprich auf jedes tierische Produkt komplett zu verzichten. Für uns undenkbar, wir lieben Käse und unseren Latte Macchiato am Morgen heiß und innig. Aber das lässt sich sogar noch steigern: Stichwort Frutarier! Die ernähren sich nicht nur vegan, sondern nahezu ausschließlich von rohen Früchten.

Aber wie ist es eigentlich, wenn man auf alles außer Obst verzichtet? Das hat Amanda Montell, eine Byrdie-Redakteurin aus den USA, im Selbstversuch getestet und ihre Ernährung für fünf Tage von veganer Ernährung auf ausschließlich Früchte umgestellt.

Sie berichtet in ihrem Artikel ausführlich über ihre Erfahrungen als Frutarierin auf Zeit, die Auswirkungen auf ihren Körper und welches Fazit sie daraus für ihre Ernährung im Allgemeinen zieht. Kleiner Spoiler: Ihr Fazit ist anders, als man es eventuell erwarten würde, durchaus positiv.

Inspiriert wurde die Journalistin durch YouTube-Star Freelee the Banana Girl, die teilweise 30-50 Bananen am Tag isst. Da ist es mit dem Banana-Girl auch wirklich nicht weit hergeholt und eindeutig der passende Name. Und trotz ihrer zuckerhaltigen Ernährung hat sie einen Waschbrettbauch, der sich sehen lassen kann. Auch wenn Freelee sich meist nicht nur von Früchten ernährt, so isst sie in ihren Detox-Phasen ausschließlich eine Sorte Obst wie Bananen, Mangos oder, wie sie in einem ihrer YouTube-Videos verrät, bis zu 400 Datteln in einer Woche.

So extrem wollte es die Redakteurin nicht angehen lassen und beschränkt sich daher nicht nur auf eine Obstsorte, sondern zunächst nur auf alle süßen und kernigen Früchte, dazu zählen Avocados, Tomaten und Gurken sowie Nüsse und Samen. Ihr auferlegten Regeln besagen allerdings auch, dass sie die Früchte nicht verarbeiten darf, sprich sie nicht gekocht, gedünstet oder gebacken werden dürfen. Während ihrer Vorbereitung auf ihre Woche als Frutarier wurde ihr allerdings auch klar, dass es keine klaren Regeln zum „Fruit-Only-Lifestyle“ gibt. Denn während manche es super streng sehen und absolut kein Gemüse oder Stärkeprodukte (wie zum Beispiel Kartoffeln) zu sich nehmen, sagen andere, dass man immer noch als Frutarier gelte, wenn man 50-75 Prozent der täglichen Kalorien über Obst zu sich nimmt. In der Menge gibt es dabei keine Einschränkungen.

Amanda machte sich also mit dem Plan, ihrem Körper ein Frucht-Detox zu gönnen, an die Sache und startete ihre 5 Tage als Frutarier mit folgendem Menü:

Frühstück
Ein Smoothie aus drei Bananen, Blaubeeren, Datteln und einer Tasse Kokosnussmilch

Snack
Getrocknete Pfirsiche

Mittagessen
Zwei große Schüsseln Obstsalat aus Bananen, Trauben und Beeren (so wie Vitamin B12-Tabletten)

Snack
Getrocknete Feigen

Abendessen
Eine große Schale mit Avocados, Tomaten und Gurken mit einem Dressing aus Olivenöl, Zitrone, Salz und Pfeffer

Nachtisch
Eine Packung rohe Mandeln

Ihr Fazit des ersten Tages
Sie ist zwar nicht hungrig, spannend fand sie ihr Menü selbst aber nicht. Und viele Alternativen blieben ihr für die nächsten Tage auch nicht. Die Unmengen an Obst regten außerdem ganz schön ihre Verdauung an. „Ich habe den ganzen Tag gemerkt, wie mein Magen- und Darmtrakt damit zu tun hatte das Essen zu verdauen. Es ist wohl kaum nötig zu sagen, dass das nicht unbedingt angenehm war“, schreibt sie. Was sie allerdings bemerkt: Schon am nächsten Morgen fühlt sie sich gut, ihr Bauch ist superflach und nicht aufgebläht und sie somit supermotiviert für die nächsten Tage.

Dann allerdings ein kleiner Rückschlag. An Tag Zwei stand eine Cocktailparty an und damit die Frage im Raum, ob sie überhaupt Alkohol trinken darf und wie es wohl ankommt, wenn sie ihre Freunde statt nach einem Vodka Lemon nach einer Banane fragen würde. Und mit der Party und dem ersten Vodka schwand ihre Motivation, sich restriktiv an ihre Diätpläne zu halten. Die Verlockung: vegane Avocado-Toasts!

Ein paar Stücke später wollte sie trotzdem nicht komplett das Handtuch werfen und streng genommen hatte sie noch immer 75 Prozent ihrer Kalorien über Früchte zu sich genommen. Ihren flachen Bauch hat das Avocado-Toast auch nicht ruiniert, daher entschied sie sich ab Tag Drei bei zwei von drei Hauptmahlzeiten weiterhin streng darauf zu achten nur Früchte zu essen und bei der dritten Mahlzeit doch auf Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Toast zurückzugreifen.

5 Tage (fast) nur Früchte – Das Fazit

Nach 5 Tagen mit fast nur Früchten auf dem Speiseplan stellt Amanda für sich fest, dass sie sich fitter und weniger aufgebläht fühlt. Als positives Beiwerk zu ihrem Erscheinungsbild kam hinzu, dass sie seither viel mehr auf ihre Ernährung achtet, sie weniger verarbeitete Nahrungsmittel einkauft und sie noch mehr darauf achtet, frisches Obst und Gemüse zu essen. Ihre Fruchtwoche hat sie dazu gebracht mehr auf ihren Körper zu achten und darauf zu hören, was er womöglich braucht.

Dennoch würde sie die komplette Umstellung auf Früchte nicht auf Dauer empfehlen, genauso wenig wie die Ernährungsexperten mit denen sie während ihres Experimentes gesprochen hat.

„Die übermäßigen Mengen an Zucker, die man durch die Früchte zu sich nimmt, können den Blutzuckerspiegel aus dem Gleichgewicht bringen. Das kann zu Lethargie, Heißhungerattacken, Konzentrationsschwäche und vielen anderen Nebenwirkungen führen“, so die Ernährungsberaterin Dana James. Außerdem können unmöglich alle benötigten Nährstoffe, die der Körper braucht, ausschließlich über Früchte zu sich genommen werden.

Die Fruchtwoche war für sie ein Schritt in die richtige Richtung noch mehr auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu achten. Ob wir uns daran wagen, uns eine Woche lang nur von Obst zu ernähren? Nein, aber vielleicht fangen wir mal damit an, eine Portion Schokolade durch ein paar freche Früchtchen zu ersetzen.

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