Angelina Kirsch hat alles, was ein Model heutzutage braucht. Sie hat eine super Ausstrahlung, ist wunderschön, cool drauf, gesund und hat die perfekten Kurven. Kurven? Ja richtig! Sie hat wunderschöne Kurven und ist damit mittlerweile eines der gefragtesten Curvy-Models in Deutschland. Die junge Hamburgerin begeistert uns nicht nur mit ihrem Aussehen, sondern auch mit ihrer wirklich guten Einstellung zum Leben und zu ihrem Körper. Wir haben mit ihr über ihre Karriere, die neue Show „Curvy Supermodel“ und natürlich über Sophia Thomallas Verbal-Attacke („Es ist ungesund, mehr als 70 Kilo zu wiegen“) gesprochen.
Du bist momentan eines der gefragtesten Plus-Size Models in Deutschland. Wolltest du schon immer Model werden?
„Nein, gar nicht! Es war ein bisschen wie im Film bei mir. Ich habe ehrlich gesagt nie daran gedacht, als Model zu arbeiten. Ich wurde ganz klassisch in Rom angesprochen, während ich ein Eis gegessen habe. Dort hat mich Jan-Eric Lütjen von Place Models gefragt, ob ich nicht für seine Agentur als Model arbeiten möchte. Meine erste Reaktion: Nein! Ich möchte nicht modeln. Ich möchte nicht 10 oder 15 Kilo abnehmen, nur um einmal über einen Catwalk laufen zu können. Mein Leben ist schön genug.“
Und wie hat er dich dann „rumgekriegt“?
„Er blieb hartnäckig, auch nach meinem Urlaub noch. Als er mir dann sagte, dass er mich genau so haben will wie ich bin, ließ ich mich auf die Sache ein. Aber erstmal nur neben meinem Studium.“
Du wirst als die deutsche Ashley Graham gehandelt.
„Ashley Graham ist natürlich eine ganz, ganz tolle Frau und ich denke, wir sind uns von der Grundeinstellung sehr ähnlich, weil sie einfach sagt: ‚Hey Mädels, zeigt euch so wie ihr seid!‘ Genau so hat meine Karriere ja auch begonnen. Ich habe immer gesagt, dass ich mich für diesen Job nicht verändern werde. Und mein Erfolg bestätigt mich darin! Ich freue mich sehr, mit dieser tollen Ikone verglichen zu werden.“
Siehst du dich selbst schon als Vorbild für andere Frauen?
„Ich merke das ganz stark! Ich habe eine Vorbildfunktion und ich mache vielen Mädchen wirklich Mut. Vor allem über die sozialen Netzwerke wie Facebook und Instagram erreichen mich so viele positive Nachrichten und Kommentare.“
Was schreiben die Frauen und Mädchen dir?
„Dass sie sich durch mich und meine Bilder wieder trauen, einen Bikini zu tragen. Dass sie sich wieder trauen, sich schön zu fühlen. Es gibt so viele, die nach einer Frau wie mir suchen, weil ich ihnen einfach Mut machen kann! Warum sollen Frauen auch ein Leben lang Diät halten oder sich etwas anfuttern, wenn es der Person einfach nicht entspricht? Ich bin so wie ich bin. Ich habe mir das nicht angefressen und ich habe mich auch nicht runtergehungert. Ich habe meine Kurven und ich stehe dazu. Und ich denke darüber freuen sich so viele, dass ich das ausspreche, was viele denken. Ich freue mich sehr, dass ich so viele damit erreichen kann! Nicht nur, dass die Frauen ihre Kurven zeigen dürfen, sondern, dass sie wirklich leben dürfen, so wie sie sind!“
Du sitzt jetzt in der Show „Curvy Supermodel“ in der Jury. Was kannst du uns darüber sagen und was sind dort deine Aufgaben?
„Genau, ich sitze in der Jury und bewerte, inwieweit die Mädels für den Model-Markt geeignet sind. Dazu bin ich aber vor allem auch für die Mädels da, wenn es darum geht, ihnen zu zeigen, wie man sich bewegt, wie man sich gibt und wie das Modeln funktioniert. Im Mittelpunkt steht in dieser Show vor allem, das Selbstwertgefühl der Mädchen aufzubauen. Eine meiner Hauptaufgaben ist, dass ich als Mentorin dabei helfe, dieses Selbstwertgefühl mit aufzubauen.“
Wie siehst du die Show im Vergleich zu „Germanys Next Topmodel“?
„Natürlich suchen wir in erster Linie ganz andere Models, also Curvy-Models. Klar gibt es Parallelen dadurch, dass wir auch eine Casting-Show sind. Wir sind jedoch einiges anders angegangen, am besten ihr schaut euch das selber an. Ich bin gespannt, wie unsere kurvigen Schönheiten so ankommen!“
Das Model-Business hat sich in den letzten Jahren ja ziemlich gedreht: von superskinny über Fitness-Girls bis hin zu curvy und Plus-Size war alles dabei. Was meinst du, wie es weitergeht?
„Ich würde mir wünschen, dass in Zukunft nicht nur ein Körpertyp gefragt ist und als ’schön‘ gilt, sondern dass wirklich Diversität gefeiert wird und jeder so sein darf, wie er ist. Ich finde diesen aktuellen Gesundheitstrend sehr gut, auch ich achte auf mich und mache Sport, um mich fit und straff zu halten und gesund zu bleiben. Klar wollen die Menschen Vorbilder haben, aber doch bitte ’normale‘. Momentan geht es ja schon in die richtige Richtung, aber Curvy-Models sollten als normal angesehen werden und nicht mehr als etwas so besonderes.“
Wie könnte das aussehen?
„Dass nicht alle sagen: ‚Uh guck mal, ein Curvy-Model.‘ Denn der Job unterscheidet sich doch im Prinzip gar nicht. Außer dass die Curvy-Models heute einfach dazu noch ein Lebensgefühl verkaufen. Wir sollten alle die selbe Selbstverständlichkeit und den selben Respekt bekommen.“
Was sagst du zu Sophia Thomallas Aussage, dass Plus Size Models kein gutes Vorbild seien?
„Jeder hat seine Meinung und jeder hat seinen Geschmack, das ist ja auch völlig okay. Ich habe mich selbst ehrlich gesagt ewig nicht gewogen, bei mir ist das Maßband wichtig. Es wird viele Stimmen zu der Sendung geben und das ist auch gut so. Natürlich gehören dazu auch negative Stimmen und Kritik. Ich hoffe einfach, dass am Ende die positiven Stimmen überwiegen.“
Was würdest du Mädchen und jungen Frauen, die unglücklich mit ihrem Körper sind, mit auf den Weg geben ?
„So lange du gut zu deinem Körper und zu dir selbst bist und auf dich achtest, brauchst du dir keine Sorgen machen. Egal, ob deine Kurve groß oder klein ist, es ist kein Problem! Niemand muss dich mehr lieben als du selbst, denn du hast dich nur ein Mal. Hab‘ Spaß an deinem Leben und genieße es! Das ist meine wichtigste Message. Seid alle entspannter.“
„Curvy Supermodels“, läuft ab dem 05. Oktober bei RTL2.