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#StandUP! Wie diese Kampagne uns gegen Belästigung in der Öffentlichkeit hilft

Allein bei dem Gedanken läuft es mir bereits eiskalt den Rücken herunter. Wie oft ist es schließlich schon passiert, dass irgendjemand mir oder anderen Frauen gefährlich nahe kam? Ein Blick, eine Berührung, ein Spruch, eine sexualisierte Handlung. Was schnell geschehen ist, tragen wir oft noch Monate lang mit uns herum. Nicht nur dann, wenn es uns selbst passiert. Oft auch, wenn andere Frauen in unserer Umgebung plötzlich offensichtlich belästigt werden. Und dass genau DAS noch immer zu häufig der Fall ist, bestätigen eindeutige Zahlen:

Ganze 78 % aller Frauen gaben in einer internationalen Umfrage von L’Oréal Paris (mit 15.500 Teilnehmer*innen) an, bereits Erfahrung mit Belästigung in der Öffentlichkeit gemacht zu haben. Was hier aber so rational nach einer schlichten Prozentzahl klingt, kann traumatisierend sein und ist in jedem Fall eines: nämlich absolut niemals gerechtfertigt!

Dennoch sind es nur 11 % der befragten Frauen und Männer, die im Falle einer öffentlichen Belästigung auch tatsächlich einschreiten und aushelfen. Obwohl wir uns andersherum ja wohl alle in solchen Momenten wünschen würden, dass genau das bitte BITTE jemand tut. Warum diese Zahl so erschreckend niedrig ausfällt? Liegt vor allem an der eigenen Hilflosigkeit. Denn nicht nur die Betroffenen sind wie gelähmt, auch die unbeteiligte Umgebung weiß oft nicht, was der richtige Weg des Eingreifens ist.

Ab wann spricht man schließlich überhaupt von Belästigung? Warum kann das niemand übernehmen, der stärker, näher, mutiger ist …? Letztendlich hilft deshalb meistens niemand. Und Betroffene, Täter sowie Unbeteiligte gehen schließlich mit dem Gefühl heraus, übergriffige Handlungen wie diese ’sind halt irgendwie gesellschaftlich akzeptiert‘.

Die Kampagne #StandUp will gegen Belästigung sensibilisieren

Aber lasst euch eines gesagt sein. Jetzt und für immer: Belästigung ist niemals normal. Oder okay, oder hinnehmbar. Und Hilflosigkeit, Angst oder Schmerz der Betroffenen sind immer gerechtfertigt. Was wir also dringend brauchen, ist mehr Bewusstsein und Achtsamkeit in der Bevölkerung. Mehr Mut zum Eingreifen. Mehr Hilfestellung, um andere in dieser Situation endlich wirklich unterstützen zu können. Genau dafür gibt es jetzt die neue Initiative von L’Oréal Paris und der Non-Profit-Organisation „Hollaback!“:

„Stand Up ist ein Trainingsprogramm zur Prävention von Belästigung in der Öffentlichkeit und zur Schaffung von sicheren, inklusiven Räumen für alle. Es wird von L’Oréal Paris in Zusammenarbeit mit der NGO Hollaback! unterstützt. Denn 86 % der von uns befragten Personen bestätigen, dass ihnen ein Training fehlt, um zu wissen, wie man bei Belästigung richtig eingreifen kann. Dagegen wollen wir etwas tun.“

Denn natürlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um schon im Kleinen etwas zu tun. Niemand muss sich selbst in Gefahr bringen – oder den Rahmen der eigenen Möglichkeiten überschreiten. Es reichen oft schon die einfachsten Kniffe, um der Belästigung ein Ende zu setzen. Man muss sich deren Wirkung nur ausreichend bewusst sein. So können wir das Opfer beispielsweise in ein Gespräch verwickeln, es nach dem Weg, der Uhrzeit, der Haltestelle fragen, um den Fokus des Täters zu lösen. Oder wir suchen uns Verstärkung von anderen, um gemeinsam aufzutreten.

Für ein besseres Selbstwertgefühl – immer und überall!

Auf der Online-Trainingsplattform der Initiative können ab sofort verschiedene Wege durchgespielt werden, um ein Gefühl der Souveränität zu entwickeln – noch bevor es zum nächsten Übergriff kommt. „Stand Up“ gibt uns dabei gezielt fünf Möglichkeiten an die Hand, mit denen es sich ganz unkompliziert und ungefährlich eingreifen lässt. Speichert euch das Bild also am besten auf dem Handy ab – oder besucht direkt die Trainingsseite von „Stand Up“.

Das ambitionierte Ziel der Initiative gegen Belästigung? L’Oréal Paris und Hollaback! wünschen sich bis zum Jahr 2021 mindestens eine Million Menschen, die an ihrem Trainingsprogramm teilgenommen haben. Damit sie alle, damit WIR alle, schneller und tatkräftiger eingreifen – wenn es zu Bedrängung oder Belästigung kommt. Und damit auch wir selbst uns in Zukunft gestärkt fühlen, weil die Unterstützung der anderen sicher(er) ist.

Lasst uns in diesem Sinne also alle gemeinsam gegen Belästigung vorgehen. In der Öffentlichkeit, im Privaten, in der Gesellschaft. Lasst uns aufklären, aufstehen und für Veränderung sorgen. Damit es irgendwann selbstverständlich ist, einzugreifen, anstatt wegzuschauen. Denn spätestens dann hat unsere Selbstbestimmtheit wieder einen Wert, die nicht von übergriffigen Männern definiert werden kann.

Steht auf! Für eine emphatische Gesellschaft und gegen Belästigung!

https://www.youtube.com/watch?v=agPb4ZF-7Vo

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