Wir hören es nicht gerne. Und – ähnlich wie bei den Auswirkungen durchs Fliegen – würden wir manchmal nur allzu gerne die Augen davor verschlossen halten. Doch so einfach funktioniert das Leben eben leider nicht. Also stellen wir uns auch hier wieder der harten Realität: Unser Online- und Streaming-Verhalten kostet nicht nur wertvolle Lebenszeit… sondern verantwortet auch eine riesige Menge an CO2 in der Luft.
Wie unsere Kolleg*innen von „GoVolunteer“ herausgefunden haben, produzieren wir nämlich mit jeder Stunde, die wir vor Netflix verbringen, etwa 0,42 Kilogramm CO2. Das ist in etwa so viel, wie bei einer 3 Kilometer langen Autofahrt entsteht. Das „The Shift Project“ prognostiziert zudem, dass unsere rasant ansteigende Internet-Nutzung im Jahr 2025 bereits mehr CO2 ausstoßen könnte, als der gesamte Flugverkehr eines Jahres zusammen.
Auch ein entspannter Abend auf der Couch muss also nicht unbedingt umweltfreundlich sein. Schließlich produzieren wir dabei im Hintergrund oft ganz unbewusst große Mengen an Emissionen. Das Endgerät und die Rechenzentren beziehen Strom, sie verbrauchen Energie, müssen betrieben werden und die Datenströme von A nach B transportieren. Gar nicht mal mehr so klimaneutral, diese Freizeitbeschäftigung – wenn wir sie uns unter diesen Gesichtspunkten so anschauen.
Glücklicherweise gibt es aber natürlich auch hier Mittel und Wege (neben dem Ausschalten des Laptops), die zu einem grüneren Energieverbrauch führen können. Und damit ihr in Zukunft nicht vom schlechten Gewissen geplagt werdet… stellen wir euch die 3 einfachsten Tipps direkt einmal vor.
So schaffst du es, umweltbewusster zu streamen
1. Wechsle den Stromanbieter
Um den eigenen Haushalt grüner zu gestalten, hilft es, auf Öko-Strom umzusteigen. Damit beziehst du, je nach Anbieter, nur noch Strom aus erneuerbaren Energiequellen und unterstützt den Ausbau von Windrädern, Solarzellen und Wasserwerken. Dieser Umstieg ist schnell gemacht und zeigt noch schneller eine große Wirkung. Obwohl sich an deinem Verbrauch nichts ändert, wird dein Einfluss auf die Umwelt doch erheblich gesenkt.
Teurer müssen nachhaltige Konzerne dabei übrigens schon längst nicht mehr sein. Auf der Seite von „Utopia“ findest du viele der Stromanbieter im Vergleich… und kannst für dich entscheiden, welcher am meisten deinen moralischen Vorstellungen entspricht.
2. Wechsle den Streaming-Dienst
In der umfangreichen „Clicking Green“-Studie aus dem Jahr 2017 hat Greenpeace für uns aufgeschlüsselt, welche großen Anbieter selbst auf erneuerbare Energien setzen. Demnach liegt im Bereich ‚Video‘ das Online-Portal YouTube ziemlich weit vorn. Ganze 56 Prozent der Prozesse werden dort bereits mit grüner Energie umgesetzt – dafür gibt es auch von Greenpeace die Note A. Amazon Prime wird dagegen mit Note C versehen, Netflix sogar nur mit D. Die beiden Streaming-Giganten machen sich also offenbar noch deutlich weniger Gedanken über den eigenen Umwelteinfluss.
Wir dagegen schon. Und so bietet es sich tatsächlich an, bei Langeweile lieber einmal öfter auf YouTube vorbeizuschauen… als zum dritten Mal „Modern Family“ durchzusuchten.
3. Kompensiere deinen Anteil
Nein, die ausgestoßenen Emissionen lösen sich dadurch gewiss nicht einfach wieder aus. Und doch kann es hilfreich sein, ausgleichend in Aufforstungsprojekte und Umwelthilfen zu investieren. Zum einen steigt durch solche Gegenüberstellungen das Bewusstsein für den eigenen Konsum. Zum anderen benötigen wir aber auch vermehrt die Grünflächen auf der Welt, um all das CO2 wieder kompensieren zu können. Auf Plantyflix oder ShelfD kann der eigene Verbrauch berechnet – und entsprechend ausgeglichen werden. Von den Beträgen werden anschließend wiederum Bäume gepflanzt.
Für wen ein Geldbetrag (aus welchen Gründen auch immer – dafür braucht es keine!) nicht in Frage kommt, der kann auch einfach durch Aufklärung hilfreich sein. Denn wie sehr unsere Internet-Nutzung das Klima belastet, scheint doch noch kaum in den Köpfen präsent zu sein. Mache also aufmerksam, informiere dich… und gehe vor dem nächsten Serienmarathon vielleicht doch lieber noch ne kleine Runde spazieren. Wer weiß, vielleicht passieren dort am Ende ja doch die größten Geschichten… 😉