Was in Deutschland schon laaaange möglich ist und auch in unserer Schulzeit nie zur Diskussion stand, ist in den USA oder anderen Ländern eine ziemliche Sensation: Zur Schule gehen in den Klamotten, auf die man gerade Lust hat. Dass wir eben nicht einfach das anziehen können, worauf wir Lust haben, mussten wir während unseres Schüleraustausches selbst erst einmal lernen.
Dass wir in unserer Heimat auch in Tanktop, Shorts und Flipflops in der Schule auftauchen durften, hat uns bekanntlich auch keinen Abbruch getan, schließlich durfte sich jeder ganz nach seinen Vorlieben, seiner religiösen Zugehörigkeit oder seiner sexuellen Orientierung anziehen.
Eine Schule im US-Bundesstaat Illinois zieht jetzt endlich nach und lockert den sonst so strengen Dresscode in den USA. Statt Off-Shoulder- oder Shorts-Verbot gilt ab jetzt, dass jeder tragen darf, wonach ihm ist, solang die Nippel, die Brüste, die Genitalien und das Gesäß bedeckt sind. Der Ausschnitt hingegen muss nicht versteckt werden. Auch Tanktops, Off-Shoulder-Shirts und Shorts sind damit als „No-Go-Items“ aus dem Weg geräumt.
Die Evanston Township High School möchte damit allen Schülern ermöglichen, sich auch in der Schule wohl in ihrer Haut und ihrer Kleidung zu fühlen und Unterdrückung durch eine Schulordnung zu vermeiden, egal welcher Gruppe sie sich zugehörig fühlen. Das heißt, dass niemand aufgrund der Kleidung ausgeschlossen werden soll, egal welcher Religion oder Nation er angehört, welchem Geschlecht er sich zugehörig fühlt, welche sexuelle Orientierung und kulturellen Hintergründe er hat oder wie seine Körperform ist.
Daumen hoch für so viel Fortschrittlichkeit, wobei der Dresscode im Jahr 2017 ohnehin schon nicht mehr der Fokus einer Schule sein sollte, sondern eher allen Schüler beizubringen, dass jeder Respekt verdient, egal wie er sich kleidet. Für mehr Gerechtigkeit und weniger Strenge an den Schulen haben schließlich schon einige Schüler in den USA protestiert.