„Sag mal, wurde dein Facebook-Account gehackt?“ – Zuerst dachte ich, dass die Nachricht meiner besten Freundin ein wirklich schlechter Scherz war. Aber als mir nur kurze Zeit später noch ein anderer, guter Freund genau die gleiche Frage schickte, wusste ich: Irgendjemand hatte meine Online-Identität gestohlen. Das war DIE Horrornachricht! Sonst kann nur ein 24-stündiger Spontan-Sale meinen Puls so schnell auf 180 bringen.
Immer mehr Freunde riefen mich ganz aufgeregt an, weil sie eine Freundschaftsanfrage von einem Fake-Account bekommen hatten, der meinen Namen (leicht falsch geschrieben) und mein Profil- und Titelbild benutzte. Die Person, die dahinter stand, hatte die Accounts meiner Freunde angeschrieben! In meinem Namen! Sie bekamen private Nachrichten, in denn sie direkt nach einer PayPal-Überweisung gefragt wurden.
Ich fühlte mich schrecklich! Niemals würde ich meine Freunde über Facebook um Geld bitten. Wie zur Hölle war dieser jemand an mein Profil gekommen und meine Daten? Ich bin zwar manchmal etwas nachlässig, aber nicht so, dass ich meine Passwörter und Daten wie Konfetti zu Karneval in die große, weite Internetwelt streuen würde.
Ich brauchte eine schnelle (!) Lösung für mein Problem – und das an einem Sonntag! Natürlich passiert einem sowas grundsätzlich am Wochenende, dann, wenn man wirklich niemanden erreicht.
Meine zahlreichen Versuche den Facebook-Support zu erreichen, brachten erst mal nichts. Und so kam ich schmerzhaft zu der Erkenntnis, dass das Internet zwar nie schläft, Servicemitarbeiter aber scheinbar schon.
Also musste ich selber handeln. Ich meldete das Profil und bat meine Freunde, das Gleiche zu tun. Eine Nachricht an alle konnte ich nicht schreiben. Ich wusste ja nicht mal, wer noch alles von meinem zweiten ich angeschrieben wurde. Zu guter Letzt postete ich noch eine Warnung in meine Chronik. Damit hatte ich zwar erstmal Schadensbegrenzung betrieben, sicher fühlte ich mich aber nicht – und das bis heute.
Das falsche Profil wurde ziemlich schnell gelöscht – auch dank meiner Freunde. Und da sag nochmal einer, dass unter den vielen „Freunden“ bei Facebook keine echten sind …
P.S.: Damit dir das nicht passiert, raten Experten dazu bei Facebook Freundschaften nicht öffentlich einsehbar zu machen – so wird man von den Betrügern nicht als potenzielles Opfer entdeckt. Fake-Accounts sofort melden – am besten mit möglichst vielen Freunden zusammen.
P.P.S.: Wenn schon Nachrichten in deinem Namen versendet wurden, sprich Handynummern herausgegeben wurden, solltest du deinen Freunden raten, eine Drittanbietersperre bei ihrem Handyprovider abzuschließen. Warum? Die Hacker versuchen via PayPal Buy with Mobile Geld über die Handyrechnungen der Opfer zu ziehen.
P.P.P.S.: Wurde schon Geld abgebucht? Dann schnell den Kundendienst von PayPal Buy with Mobile anfunken. Dieser kann die entsprechende Mobilfunknummer für weitere Transaktionen sperren. Unter der Telefonnummer 0800-184 4216 oder per E-Mail unter cp.support.de@paypal.com erreichst du ihn.
Aufgezeichnet von: Lisa Marie Knitter
Credit: Le 21ème