„Wenn man erstmal damit angefangen hat, hängt man an der Nadel“ Als meine Sitznachbarin im Nagelstudio diesen Satz vom Stapel lässt, erntet sie wissende Blicke und Nicken. Und nein, sie hat sich nicht gerade als Drogen-Süchtige geoutet, sondern nur zusammengefasst, was alle Nageldesign-Fans jeden Monat aufs Neue merken: Wer sich einmal Gel-, Acryl-, Shellack- oder Biab-Nägel hat machen lassen, kommt s schnell nicht mehr davon los.
Macht ja auch einfach super Spaß, sich alle paar Wochen neue Designs verpassen zu lassen, aber es kostet eben auch Zeit und Geld. Und dann ist da immer dieser nagelnde, ähem, nagende Gedanke: Ruiniere ich mir meine Naturnägel gerade?
Wer sich einmal seine Kunstnägel entfernen hat lassen, weiß, wovon wir sprechen. Stichwort: Papier-Nägel. Ahhh!
Zeit, endlich reinen Tisch zu machen und der Frage ein für allemal auf den Grund zu gehen: Wie schädlich sind professionelle (Design-)Maniküren wirklich?
Wir haben die dermatologische Expertin Dr. med. Sarah Bechstein von Formel Skin dazu befragt.
Dr. med. Sarah Bechstein
Ist eine traditionelle Maniküre schädlich?
(Dr. med. Sarah Bechstein:) Eine traditionelle Maniküre, die in der Regel das Schneiden, Feilen und Lackieren der Nägel umfasst, ist normalerweise nicht schädlich für den Körper – solange sie sachgemäß durchgeführt wird.
Welche Probleme kann es geben?
Es können Probleme auftreten, wenn die Instrumente nicht ordnungsgemäß sterilisiert sind. Das kann nämlich zu Infektionen führen. Auch übermäßiges Schneiden oder Zurückschieben der Nagelhaut kann das Risiko von Infektionen erhöhen sowie zu Verletzungen und eingewachsenen Nägeln führen.
Wie sieht es mit Gel-Maniküre und Acryl-Maniküre aus?
Diese Art der Maniküre beinhaltet oft die Verwendung von UV-Licht, um den Lack zu härten. Die Belichtung mit UV-Licht kann ein Risikofaktor für die Entwicklung von Hautkrebs sein. Häufig erfolgt die Belichtung hier aber nur recht kurz. Zudem kann das häufige Entfernen von Gel-Lack die Nägel schwächen und zum Brechen und Splittern führen.
Bei einer Acryl-Maniküre werden chemische Substanzen verwendet, um eine harte Schicht auf den natürlichen Nägeln zu bilden, die dann geformt werden kann. Diese Chemikalien können allergische Reaktionen hervorrufen. Außerdem kann das Entfernen der Acrylschicht die Nägel dünn und brüchig machen.
Wie kann man seine Maniküre „sicherer“ gestalten?
Die Werkzeuge/Instrumente sollten im Vorfeld immer sterilisiert oder desinfiziert werden, um Infektionen zu vermeiden.
Um die Nagelhaut zu schonen, sollte sie nie zu stark zurückgeschoben oder beschnitten werden, da sie als natürliche Barriere gegen Infektionen fungiert. Insbesondere, wenn UV-Lampen verwendet werden, sollte immer eine Schutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor auf die Haut rund um die Nägel aufgetragen werden.
Es ist sinnvoll, den Nägeln regelmäßige Pausen von künstlichen Nägeln und Lacken zu gönnen, um die natürliche Regeneration zu ermöglichen.
Fazit: Unser Bauch-Gefühl war richtig, Kunstnägel und Acryl/Gel/Shellack-Schichten bleiben nicht ohne Folgen. Deshalb immer mal wieder Pausen einlegen, auch wenn’s schwer fällt. Und in den Pausen den Nagel stärken. Unser Tipp:
So bekommst du deine Nägel wieder schön und stark:
Das brandneue Nail Envy-Set von OPI aus Strenghtener und Reparaturlack. Wir wissen wirklich nicht, was die US-Firma in das Zauber-Zeug reinmacht (der OPI „Repair Mode“ ist patentiert), aber mit diesen beiden Produkten haben wir unsere Nägel tatsächlich von hauchdünn wieder auf gesund und stark gezüchtet.
Und guess what? Jetzt sind sie so schön, dass wir fast versucht sind, noch etwas länger auf Gel & Co zu verzichten. Fast ….