72 Stunden auf der Straße – kein Geld, kein Perso, keine Bankkarte, kein Handy, kein Kontakt zur Familie oder zu Freunden. Zoe Saip stellt sich bei „Prominent und obdachlos – Gosse statt Glamour!“ der Herausforderung und tauscht ihr Promi-Leben gegen 3 Tage und 3 Nächte Obdachlosigkeit ein. Somit ist sie einer der neun Celebs, die diesen Versuch wagen und sich dabei von RTL ZWEI filmen lassen. Unter anderen auch dabei: Désirée Nick, Jenny Elvers, Prinz Alexander von Anhalt oder Elena Miras. Die Show läuft seit dem 10. März 2021 wöchentlich.
Ganz ehrlich Leute, ich würde ja trotzdem ungerne tauschen (in Bezug auf einen FREIWILLIGEN Versuch): Viel zu sehr liebe ich mein Bett, meine Dusche, meine Kühlschrank … ihr wisst. 😅 Doch Zoe ist am Start. Es war ihr sogar eine „Herzensangelegenheit“. Hätte man bei dem „Zicken“ (bewusst in Anführungszeichen)-Image der 21-Jährigen nicht unbedingt gedacht.
Kurz zur Erinnerung: Die Wienerin ist bei GNTM 2018 nicht nur wegen ihres Looks (Heidi verpasste ihr einen platinblonden Vokuhila😅), sondern auch wegen der Streitereien mit Ex-BFF Victoria Pavlas, berühmt geworden. Die Sache mit Zoes Sextagebuch und den 60 Männern, remember? Auch bei ihrem Auftritt bei „Kampf der Realitystars“ sorgte sie für Drama, Tränen und Geschrei. Bei der Dschungelshow zeigte die 21-Jährige eine neue Zoe: Ehrgeizig, aber wie ausgetauscht – zwar gab’s die ein oder andere Träne wegen der Krabbelviecher (kann es tbh SO verstehen!), aber sie selbst konnte wirklich keiner Fliege was zu Leide tun. Und das, obwohl sie extrem von Frank Fussbroich (wer war noch SO schockiert und wollte am liebsten in den Fernseher springen, um Zoe zu retten?!) provoziert wurde. Die ehemalige „Zicke“ blieb ruhig und verriet: „Ich bin seit sechs Monaten in Therapie“.
Wir haben mit Zoe geschnackt und können erstmal bestätigen: Zickig ist anders, wirklich anders. Ganz entspannt hat sie mit uns über „Prominent und obdachlos“, den Dschungel, ihre mentale Gesundheit, GNTM und ihr Leben gesprochen. Also, Bock sich vom Gegenteil der Schlagzeilen überzeugen zu lassen? Yes?! Dann let’s go! 💥
TC: Liebe Zoe, du hast auf Social Media schon angeteasert, dass es sich bei „Prominent und obdachlos“ um eine Herzensangelegenheit handelt – was ist deine Verbindung zu der Thematik?
Zoe: Ich habe einen sehr lieben Bekannten, der rund anderthalb Jahre auf der Straße war. Deswegen war da sofort der Bezug und ich fühlte mich emotional angesprochen. Außerdem finde ich, dass das Thema Obdachlosigkeit zu wenig Aufmerksamkeit bekommt – man könnte mit „wenig“ Aufwand schon so viel Tolles bewirken.
Wie hat die Geschichte deines Kumpels dich und dein Leben geprägt?
Man würde ihm niemals anmerken, dass er durch so eine unvorstellbar harte Zeit gegangen ist. Mich macht es immer wieder aufs Neue traurig, von gewissen Schicksalsschlägen zu hören. Sowas hat einfach niemand verdient.
Wie wichtig ist dir Hab und Gut? Was hast du am meisten in den 72 Stunden vermisst?
Am meisten habe ich den Kontakt zu meiner Familie und meinem Umfeld vermisst. Während diesem Projekt habe ich gemerkt, was für eine enge Bindung ich zu meinen Liebsten habe und wie viel Kraft mir das gibt. Dagegen sind Wertgegenstände nutzlos.
Zoe bei „Prominent und obdachlos – Gosse statt Glamour“
Du wirst oft als „Zicke“ betitelt – Bist du das wirklich? Wie gehst du mit diesem Vorurteil um?
Ihr könnt ja meine Dschungel-Kollegen fragen, die würden auch eher Nein sagen. Ich bin ein relativ entspannter Mensch, aber natürlich hat jeder mal eine zickige Minute – ist ja normal und gehört dazu. Gerade als Person im öffentlichen Leben muss man sich aber vor Augen halten, dass man immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Es gibt positive und es gibt eben negative Vorurteile. Mich treffen halt ein paar böse, da kann man nichts machen. Darauf einzugehen, würde sich auch nicht lohnen. Mehr gibt’s dazu auch gar nicht zu sagen. Es interessiert mich auch eigentlich nicht, wenn Leute das von mir denken. Die sollen sich eines Besseren belehren lassen und dann kann man ja nochmal weiterreden.
Du hast in der „Dschungelshow“ verraten, dass du seit sechs Monaten in Therapie bist. Wieso gehst du so offen mit deiner mentalen Gesundheit um?
Gerade in dieser Situation, wo ich von Frank provoziert wurde, hätte ich früher vielleicht anders reagiert. Ich habe gemerkt, dass ich mich nach diesem kurzen halben Jahr Therapie schon deutlich weiterentwickelt habe. Da dachte ich mir, besser spreche ich jetzt darüber, als mit meinen Freunden, die das eh schon wissen. Vielleicht kann ich dann noch anderen damit helfen. Besonders mit Covid ist es gerade eine schwierige Phase – da sind viele alleine. Ich war auch schon in Quarantäne und das war hart. Ich hatte auf nichts Bock, habe nur rumgelegen und konnte mich zu nichts aufraffen. Da geht’s einigen so. Manchen würde es sicherlich nicht schaden, sich Hilfe zu suchen. Wenn man Schwerzen hat, geht man zum Arzt und wenn man seelische Schmerzen hat, dann kann man auch zum Therapeuten gehen. Da spricht nichts gegen.
Hat dich deine Teilnahme bei „Kampf der Realitystars“ dazu bewegt, in Therapie zu gehen? Das würde ja zeitlich passen und schließlich ist es dort ziemlich eskaliert …
Ja, zu sehen, dass ich in Thailand nur noch aggressiv in den Verteidigungsmodus gegangen bin, hat mich schon dazu bewegt, in Therapie zu gehen. Natürlich war das nicht der einzige Punkt: Es kommt immer alles zusammen, was über einen hereinbrechen kann – wie bei Domino-Steinen, eins nach dem anderen. Dann habe ich das im Fernsehen gesehen und dachte mir: Oh mein Gott, ich bin ja nur noch am Rumschreien – so kann es nicht weitergehen, so kann ich auch meinen Job nicht ausüben. Dann habe ich mir einen Therapeuten gesucht. Ich bin sehr zufrieden und werde auch weiterhin an der Therapie teilnehmen, weil es noch einige Dinge gibt, die ich aufarbeiten muss.
Wie schützt du dich in dieser Branche vor Stress?
Ich sage immer: Meine Familie ist mein Anker und mein Management ist mein Wind im Rücken. Die treiben mich immer ganz gut an, achten aber auch darauf, ob es mir gut dabei geht. Sie hinterfragen auch immer mehrmals, ob ich mir sicher bin. Meine Familie ist mein sicherer Hafen. Da fühle ich mich wohl und sicher und ich kann zur Ruhe kommen.
Wie gehst du mit böser Kritik oder Hate um?
Größtenteils ignoriere ich das. Manchmal kann es auch sein, dass ich einen Like drunter setzte, weil ich mir denke: Wow, das ist jetzt aber ein besonders toller Satzbau, dafür erstmal ein Like! Sonst reagiere ich eigentlich fast gar nicht. Das ist ja auch nur etwas Emotionales und ein anonymes Gesicht, versteckt hinter Blumen oder Katzenbildern. Solche Leute tun mir eher Leid. Wer so viel Hass verbreiten kann, hat sehr viel unverbrauchte Energie, die man besser nutzen könnte.
Würdest du heutzutage nochmal zu „Germany’s Next Topmodel“ gehen oder einen anderen Weg einschlagen?
Ich bin froh, dass ich bei GNTM war und ich bereue auch nichts, was ich in meinem Leben gemacht habe. Ich habe die Schule abgebrochen. Drama hier, Drama da, wie ich mir jetzt im Nachhinein denke. Aber ich bereue nichts – alles ist so gekommen, wie es kommen muss.
GNTM heute: Findest du, es hat überhaupt noch was mit Modeln zu tun oder wird der nächste Influencer gesucht?
Es war ja schon in meiner Staffel so, dass es nicht wie im wahren Modelleben abläuft. Es ist alles viel extremer. Man darf eben nicht vergessen, dass es eine Show ist. Die Leute sollen ja auch mitfiebern. Da musst du halt eine Stufe höher gehen. Trotzdem, was man letztendlich wird – ob Model, Influencer oder was auch immer – das entscheidet man selber. Bei mir war es auch so: Ich habe am Anfang mehr das Influencing angesteuert. Jetzt ist es nicht mehr so: Ja, ich mache es noch nebenbei, aber ich sag jetzt nicht: Das ist mein Ding!
Lass das bloß nicht Heidi hören! 🤪
Zoe ist am 17.03. um 20:15 Uhr bei „Prominent und obdachlos“ auf RTL ZWEI zu sehen.